Der HSV feierte in einem torreichen Spiel einen Derbysieg gegen St. Pauli. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Der Hamburger SV hat in einem packenden Stadtderby seinen Nachbarschafts-Rivalen aus dem Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga geschossen und seine eigenen Chancen auf die Rückkehr in die Bundesliga gewahrt.

Bei der 109. Auflage des Duells der beiden Rivalen setzten sich der HSV dank eines starken Starts in die zweite Halbzeit mit 4:3 (1:1) durch. «Es kam viel zusammen. Wir haben es genossen und mussten auch leiden», sagte Kapitän Sebastian Schonlau dem Sender Sky nach einem stimmungsvollen Spiel. «Heute zählt nur der Moment, nur der Tag.»

Der FC St. Pauli war durch Manolis Saliakas (36.) in Führung gegangen. Mit einem 20-Meter-Schuss in den Winkel sorgte Jonas David (44.) noch vor der Pause für das 1:1. Innerhalb von vier Minuten kurz nach dem Wechsel machten Bakery Jatta (48.) und Moritz Heyer (52.) die Wende perfekt. Dem eingewechselten Elias Saad (71.) gelang der Anschlusstreffer für den FC St. Pauli. Doch seinem Teamkollegen Jakov Medic (78.) unterlief ein Eigentor. Mehr als der erneute Anschluss durch Jackson Irvine (80.) war den Gästen nicht mehr vergönnt.

«Den Schwung mitnehmen»

«Jetzt wollen wir den Schwung mitnehmen», sagte Torwart Daniel Heuer-Fernandes mit Blick auf die letzten fünf Spiele. Durch den Erfolg nahm das Team von Trainer Tim Walter nicht nur Revanche für das 0:3 im Oktober am Millerntor in der Hinrunde. Der HSV (56 Punkte) rückte zumindest bis zum Sonntag auf einen direkten Aufstiegsplatz und verdrängte den 1. FC Heidenheim (54) vom zweiten Tabellenrang. Die Heidenheimer spielen am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen Holstein Kiel und können mit einem Sieg wieder kontern. 

Der FC St. Pauli (47) rangiert als Tabellenfünfter nun neun Punkte hinter dem Erzrivalen aus dem Volkspark. Für die Mannschaft von Trainer Fabian Hürzeler war es die zweite Niederlage nach der Rekordserie von zehn Siegen. Dennoch lobte Hürzeler seine Spieler. «Ich bin stolz auf meine Mannschaft», sagte er. Eine solche Niederlage gehöre «zum Prozess».  

Darmstadt festigt Platz eins     

Der SV Darmstadt 98 (61) festigte mit dem 2:1 (1:1) gegen den Karlsruher SC seine Tabellenführung und machte einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg. Fünf Spieltage vor dem Saisonende haben die Hessen fünf Punkte mehr als der HSV.  Braydon Manu (26.) und Philipp Tietz (51.) drehten mit ihren Treffern die Partie. Die Gäste waren durch Fabian Schleusener (11.) in Führung gegangen.  

Das Fußball-Fest des Abends fand aber in Hamburg statt. Vor 56.400 Zuschauern – darunter 6000 Pauli-Fans – in dem erstmals seit der Corona-Pandemie bei einem Stadtderby ausverkauften Volksparkstadion entwickelte sich von Beginn an ein intensives Spiel. Abtasten – Fehlanzeige. In den ersten zehn Minuten hatte der HSV noch Vorteile und kam durch Robert Glatzel (3.) auch zum ersten Abschluss.

Danach kontrollierten die Gäste aus der sieben Kilometer entfernten Nachbarschaft mehr und mehr das Spiel. Die Führung durch Saliakas nach toller Kombination war verdient. Überraschender war indes der Ausgleich durch David kurz vor dem Wechsel.

Die zweite Halbzeit begann wegen des Abbrennens von Pyrotechnik in beiden Fan-Blöcken mit einigen Minuten Verspätung. Danach brannte der HSV auf dem Platz ein kleines sportliches Feuerwerk ab. Erst traf Jatta (48.) zum 2:1, vier Minuten später erhöhte Heyer per Abstauber. Der FC St. Pauli benötigte etwas Zeit, um sich zu fangen. Danach ließ der Kiezclub aber nie locker und verdaute auch das Eigentor. Ein Punktgewinn blieb ihm aber versagt. 

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