Neapels Trainer Luciano Spalletti regte sich über den Schiedsrichter auf. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Napoli-Trainer Luciano Spalletti hat nach dem Aus im Champions-League-Viertelfinale gegen den AC Mailand schwere Vorwürfe erhoben und eine systematische Schiedsrichter-Benachteiligung seines Teams angedeutet.

Vor allem wegen eines verweigerten Elfmeters meinte der Coach im Hinblick auf die international erfahreneren Mailänder: «Wahrscheinlich zählt die Vergangenheit in der Champions League ein bisschen.» Der SSC Neapel war am Dienstagabend gegen den siebenmaligen CL-Sieger Milan nur zu einem 1:1 gekommen; wegen des 0:1 im Hinspiel schieden die süditalienischen Fußballer aus.

Spalletti bezog sich auf eine Aktion in der 36. Minute, als Milan-Stürmer Rafael Leao im Strafraum gegen Neapels Hirving Lozano grätschte. Der WM-Final-Schiedsrichter Szymon Marciniak verweigerte den Hausherren einen Elfmeter, der Videoreferee bestätigte die Entscheidung. Auf TV-Aufnahmen ist zu sehen, wie Leao seinen Gegenspieler am Fuß trifft. «Das ist ein klarer Elfmeter, den kann man nicht übersehen», schimpfte Trainer Spalletti. «Er hat ihm mit seinem Tritt den Knöchel verdreht.» Da Marciniak «die Nummer eins im Fußball» sei und sich der VAR die Szene «sehr genau» angesehen habe, deutete Spalletti an, dass die Entscheidung bewusst gegen seine Mannschaft gefällt worden sei.

«Betrogen», titelte die Zeitung «Corriere dello Sport» groß in ihrer Neapel-Ausgabe. Spalletti erinnerte zudem an das Hinspiel in Mailand, bei dem sein Abwehrchef Kim Min-jae mit Gelb verwarnt und Mittelfeld-Stammspieler André Anguissa sogar des Platzes verwiesen worden war. Beide Leistungsträger fehlten im entscheidenden Rückspiel. «Auch da wurden wir benachteiligt», haderte Spalletti, «zwei so starke und wichtige Spieler wurden uns genommen».

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