Die Fans wollen Emmanuel Macron beim französischen Pokalfinale einen unschönen Empfang bereiten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christophe Simon/dpa)

Angekündigte Rentenproteste überschatten schon vor dem Anpfiff das Endspiel um den französischen Fußballpokal.

Vor der Partie zwischen FC Nantes und FC Toulouse am Samstag (21.00 Uhr) wird in Frankreich seit Tagen darüber spekuliert, ob Präsident Emmanuel Macron sich das Spiel wie sonst üblich von der Tribüne aus anschaut und ob er die Spieler auf dem Rasen begrüßt.

«Das Endspiel des Coupe de France ist ein familiäres und festliches Sportereignis, das der Präsident immer besucht hat. Er wird auch dieses Jahr dabei sein», zitierte der Sender France Info einen Sprecher des Präsidenten. Ob Macron auch aufs Spielfeld kommen werde, sei offen.

«Nein zur Rente mit 64 Jahren»

Die Gewerkschaften wollten Macron eigentlich einen lautstarken Empfang bereiten. Vor dem Stadion sollten an die Zuschauer 30.000 Rote Karten verteilt werden mit der Aufschrift «Nein zur Rente mit 64 Jahren», ebenso wie 10.000 Trillerpfeifen. Da die Regierung die Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre ohne Abstimmung im Parlament mit dem Sonderparagrafen 49.3 durchgedrückt hat, sollte in der 49. Spielminute gepfiffen und protestiert werden.

Die Pariser Polizeipräfektur untersagte die Gewerkschaftsversammlung vor dem Stadion aber am Freitagnachmittag und wies darauf hin, dass es nach den Regeln des Fußballverbandes verboten ist, Trillerpfeifen mit ins Stadion zu bringen. Zur Kontrolle der Beschränkungen würden auch Drohnen eingesetzt. Zu dem Spiel würden 3000 Polizisten mobilisiert, das sind 1000 mehr als beim Endspiel im vergangenen Jahr.

Gerüstet sind die Behörden auch gegen mögliche Sabotage während des Spiels. Dabei geht es um das örtliche Abschalten des Stroms, wie es bei Protestaktionen und auch einem Besuch von Präsident Macron kürzlich vorgekommen ist. Zuletzt musste am Donnerstagabend ein Rugbyspiel in Frankreich 30 Minuten lang unterbrochen werden, weil Beschäftigte des Stromversorgers dem Stadion aus Protest den Saft abgedreht hatten. Das Stade de France aber verfügt ohnehin über Stromgeneratoren, die bei einem Versorgungsproblem sofort anspringen, wie «Le Parisien» berichtete.

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