Alexandra Popp (M) ist die Kapitänin des DFB-Teams. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Memmler/Eibner Pressefoto/dpa)

Kapitänin und Torjägerin Alexandra Popp posierte bei den Marketingtagen in der DFB-Akademie in Frankfurt schon mal beim Torjubel, umringt von strahlenden Mitspielerinnen.

So möchte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihr Nationalteam natürlich auch in den Härtetests gegen die Niederlande an diesem Freitag (20.00 Uhr/Livestream auf sportstudio.de) in Sittard und gegen Brasilien am kommenden Dienstag (18.00 Uhr/ARD) in Nürnberg sehen.

DFB-Team vor Stresstests

«Das sind zwei Teams, die uns stressen werden», prophezeite die 55-Jährige. «Diese Erfahrungen brauchen unsere Spielerinnen. Wir sind auch bereit, Fehler in Kauf zu nehmen.» Voss-Tecklenburg geht jedenfalls gestärkt in die wichtige Phase der WM-Vorbereitung: Am Montag verkündete der Deutsche Fußball-Bund, dass ihr Vertrag bis zur EM 2025, die die UEFA inzwischen an die Schweiz vergeben hat, verlängert wurde.

«Wir spüren absolut, dass es jetzt Richtung WM geht», sagte die Wolfsburger Torhüterin Merle Frohms . «Wir haben als Nationalmannschaft nicht mehr so viel Zeit. Jeder gemeinsame Tag hier ist sehr wertvoll.» Gegen die Niederlande mit Trainer Andries Jonker, der auch schon die Männer des VfL Wolfsburg trainierte und seit September für die Oranje-Frauen verantwortlich ist, wolle man «dominant» auftreten. Am 24. Juni und 7. Juli stehen im Rahmen der WM-Vorbereitung in Herzogenaurach noch zwei Heimspiele gegen bisher nicht genannte Gegner an. Am 11. Juli ist dann Abflug nach Australien.

Nach dem etwas ernüchternden 0:0 in Duisburg gegen Schweden im ersten Länderspiel des Jahres bieten Ex-Europameister Niederlande und vor allem Brasilien interessante Standortbestimmungen. Die Vize-Weltmeisterinnen von 2007 gewannen im vergangenen Jahr das Finale der Copa América gegen Kolumbien – Vorrundengegner der deutschen Auswahl neben Marokko und Südkorea bei der Weltmeisterschaft vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland.

Kommende Partien als Standortbestimmung

Nach dem WM-Aus 2019 im Viertelfinale gegen Schweden und der verpassten Olympia-Teilnahme ist der zweite Platz bei der EM 2022 in England nur bedingt aussagekräftig darüber, wo das deutsche Team im weltweiten Vergleich inzwischen steht. Bei den Testspielen im Herbst in den USA landeten Popp und Co. einen beachtlichen Sieg gegen die amerikanischen WM-Titelverteidigerinnen, verloren aber die zweite Partie. Auch Olympiasieger Kanada gehört zu den WM-Favoriten. Und Brasilien könnte im WM-Achtelfinale der deutsche Gegner sein.

«Es sind zwei richtig coole Spiele», sagte Sydney Lohmann vom FC Bayern über den Doppelpack rund um Ostern. Erst mal verschieben muss Voss-Tecklenburg wohl das Comeback von Melanie Leupolz: Die Mittelfeldspielerin vom FC Chelsea, die vor einem halben Jahr einen Sohn zur Welt brachte, wird wegen eines Nasenbeinbruchs operiert, reist aber nicht ab. Weiter fehlen die Langzeitverletzten Giulia Gwinn und Linda Dallmann aus München sowie die Wolfsburgerin Lena Lattwein (Schlüsselbeinbruch).

Ulrike John, dpa

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