Für Enzo Millot (M) gab es mit dem vfB nichts bei Hertha zu holen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa)

Borna Sosa stand in der Berliner Mixed Zone und blickte ziemlich ernst drein. Die weißen Kreidestreifen an seinem Oberschenkel zeugten von einer angemessenen Portion Einsatz beim 1:2 seines VfB Stuttgarts bei Hertha BSC.

Genutzt hatte das nichts. Am Ende einer verheißungsvoll anmutenden Woche mit Pokalhalbfinale (2:3 gegen Eintracht Frankfurt) und dem Duell in Berlin mit der Option zum großen Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga standen die Schwaben mit nichts in den Händen da. Das fühlte sich ziemlich schal an. 

Trainer Sebastian Hoeneß wirkte gefangen in einer Mischung aus Frust und Trotz. «Das ist für uns ein Ergebnis, das weh tut, aber uns nicht umwerfen wird», sagte er. Frischer und griffiger müsse man sich nun im Saison-Endspurt präsentieren, forderte der VfB-Coach. Sosa ging klar in die Analyse. «Wir haben die Dinge nicht mit Überzeugung gemacht», monierte der 25-Jährige. Das Grundproblem war für den offensiven Außenverteidiger ein taktisches Manko.

«Meiner Meinung haben wir Spieler, die besser sind, wenn sie Platz haben», stellte Sosa fest. Den gab es gegen die kompakten Berliner nicht. «Wenn wir gegen so einen Gegner spielen wie Hertha, die mit zehn Mann verteidigen, haben wir immer Probleme. Das ist ein Fakt, glaube ich. Wir müssen darüber reden», forderte Sosa.

Ein Hoffnungsschimmer für den VfB: Die verbliebenen Gegner Bayer Leverkusen, Mainz 05 und TSG Hoffenheim sind eher für eine aktive Spielweise bekannt. Es sollte wieder mehr Platz für Sosa und seine Kollegen geben. Ein anderer Mutmacher ist die Tabellenkonstellation, da sind sich Sosa und Hoeneß einig. 28 Punkte und Platz 16, zwei Zähler hinter Schalke 04 auf dem 15. Platz lassen alle Möglichkeiten. 

«Wir sind nicht in einer guten Situation, aber wir sind auch nicht in der schlechtesten Situation. Wir müssen zusammenbleiben und probieren, mehr Punkte zu holen», meinte Sosa. Wenig später entschied sich Hoeneß gegen den Frust und für den Trotz: «Wir haben noch zwei Heimspiele und alle Chancen, die Klasse zu halten», sagte der VfB-Coach.

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