Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult (32) hat ihre Kritik am Weltverband FIFA wegen des Streits um die Vergabe der TV-Rechte für die im Sommer stattfindende Weltmeisterschaft bekräftigt.
Dabei bezog sie sich im Bayerischen Rundfunk auch auf FIFA-Präsident Gianni Infantino. «Das Schlimmste und das Unprofessionellste und das Unmoralichste, wenn Infantino von Moral spricht, ist für mich, so einen Prozess so kurzfristig zu starten und zu sagen: Plötzlich brauchen wir Geld», sagte Schult am Sonntagabend.
«Man hätte auch im Vorfeld der WM von Katar für diese WM die TV-Rechte verkaufen können, wenn man es denn gewollt hätte», ergänzte Schult. «Dann kann ich Moralpredigten und Predigten über Respekt von Infantino nicht verstehen, weil es für mich respektlos ist. Das ist nicht dem Wert angemessen, den die Sportart hat.»
Wo wird das Turnier übertragen?
Derzeit ist immer noch unklar, wer das Turnier vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland im Fernsehen übertragen wird. Einem «Kicker»-Bericht zufolge haben die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten fünf Millionen Euro für die Übertragungsrechte an der Endrunde mit erstmals 32 Teams geboten. Die FIFA verlange aber das Doppelte. Nach dpa-Informationen liegen die Summen etwas höher.
Laut Schult sei es deutlich zu spät gewesen, den Prozess über den Verkauf erst sechseinhalb Monate vor Turnierbeginn zu starten. Im Fall von Deutschland vermutet die Torhüterin womöglich noch andere Gründe. «Die FIFA war, glaube ich, nicht so zugetan, wie Deutschland sich in Katar präsentiert hat», erklärte Schult mit Blick auf die vergangene Männer-WM. Sie monierte aber auch, dass die Zahlen im Vergleich zum Männerfußball «etwas ungleich» seien.