Marius Wolf (2.v.l) überzeugte beim 3:3 gegen die Ukraine. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Ein Jahr vor dem Anpfiff der Heim-EM hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im 1000. Länderspiel ihrer Geschichte gegen die Ukraine einen Sieg verpasst. Bei der DFB-Rückkehr nach Bremen gab es nach zwischenzeitlichem Rückstand noch ein 3:3 (1:2).

Das DFB-Team in der Einzelkritik:

Trapp: Bekam nach 15 Monaten auf der Bank wieder eine Chance, war bei den Gegentoren machtlos. Sonst wenig Gelegenheiten, für sich zu werben, rettete aber sogar noch gegen Subkow (75. Minute).

Rüdiger: Beim ersten Gegentreffer Teil der überrumpelten Abwehr, fälschte beim zweiten zum Eigentor ab (23.). Hatte Probleme mit dem schnellen Mudryk, aber mit aussichtsreichem Abschluss in der Schlussphase (74.) und Vorlage zum Havertz-Tor.

Ginter: Als Organisator der neuen Dreierkette überfordert, mit folgenschwerem Fehler vor dem dritten Gegentor. 

Schlotterbeck: Stellungsfehler vor dem ersten Gegentor, auch beim zweiten unglücklich. In dieser Form steter Unsicherheitsfaktor, in der Halbzeit raus.

Wolf: Gab den Schuss zur Führung ab, war über seine rechte Offensivseite deutlich besser eingebunden als sein Gegenüber Raum, nach gut einer Stunde als bester DFB-Akteur raus.

Kimmich: Als Kapitän im Mittelfeld viel unterwegs, versuchte, offensiv Akzente zu setzen. Tauchte aber immer wieder ab. Übernahm immerhin beim Strafstoß Verantwortung und traf zum Ausgleich (90.+1).

Goretzka: Im defensiven Mittelfeld kein Sicherheitsfaktor, suchte oft den Weg nach vorn. Dadurch zu viel Raum für die konternden Ukrainer, nach gut einer Stunde raus.

Brandt: Schwache Startelf-Premiere unter Flick, leiste sich den entscheidenden Fehlpass vor dem ersten Gegentor und brachte Ginter vor dem dritten mit einem halbhohen Ball in Bedrängnis, in der 71. Minute war Schluss.

Raum: Neben Schlotterbeck eine der Schwachstellen in der Abwehrarbeit, teilweise überfordert. Offensiv mit unwirksamen Flanken, in der 71. Minute raus.

Füllkrug: Vergab gleich zu Beginn überrascht eine große Chance (2.), fälschte dann entscheidend zur Führung ab (6.). Strahlte in der Offensive bis zur Auswechslung zur Pause die größte Gefahr aus.

Sané: Erste gute Aktion mit einem Freistoß an die Latte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Offensiv wieder einmal nicht der erhoffte Faktor.

Havertz: Ab der 45. Minute als Sturmspitze im Spiel. Traf nach eigener Kopfballvorlage unorthodox zum Anschluss (83.) und holte den Strafstoß zum Ausgleich raus (90.).

Klostermann: Sollte statt Schlotterbeck ab der zweiten Halbzeit für Ruhe in der Abwehr sorgen, war dann zweikampfstark. Solider Länderspieleinsatz.

Hofmann: Kam in der 62. Minute für Wolf. Konnte das deutsche Spiel nicht wie erhofft über die Außenbahn beleben.

Musiala: Wirkte nach seiner Einwechslung sofort gut eingebunden, prüfte den ukrainischen Torwart Trubin (67.). Ließ sein riesiges Potenzial erkennen.

Wirtz: Der 20 Jahre alte Kreativspieler kam beim Stand von 1:3 für Brandt. Unglückliche Ausgangslage, um noch zu zeigen, dass er als großes Versprechen für die Zukunft gilt.

Henrichs: Wurde 20 Minuten vor Schluss für Raum eingewechselt, fiel nicht negativ auf.

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