Österreichs Fußball-Nationaltrainer Ralf Rangnick hat eine frei von Ergebnisdruck organisierte Fußballausbildung scharf kritisiert.
«Wenn bei uns, beim ÖFB, man auf die Idee kommen würde, mir zu erklären, dass es bei den Sechs- bis Zwölfjährigen keine Tabellen mehr gibt, keine Ergebnisse zum Schluss und auch nicht aufgelistet wird, wer die Tore geschossen hat, dann kriegt derjenige mit mir ein Problem», sagte Rangnick beim Internationalen Trainer-Kongress in Bremen. «Da dreht man am völlig falschen Rad.»
Rangnick (65) ist seit Juni vergangenen Jahres für die österreichische Nationalmannschaft zuständig. Zuvor hatte der einstige Bundesliga-Trainer interimsweise Manchester United gecoacht. Der Wechsel zum Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) habe ihm «schlaflose Nächte» bereitet, sagte Rangnick. «Als die Anfrage kam, war ich noch in Manchester und hatte da noch vier, fünf Spiele zu spielen. Das Problem war, dass der ÖFB innerhalb von anderthalb Wochen eine Entscheidung bekannt geben wollte.»
Die Europameisterschaft 2024 in Deutschland sei einer der entscheidenden Gründe für seine Zusage gewesen, sagte Rangnick. «Das hat es für mich sehr reizvoll gemacht.» Auch die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sei eine «wirklich interessante Veranstaltung».