Die Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga in Frankfurt wird von den 36 Profivereinen traditionell skeptisch beäugt.
Das gilt jetzt besonders für das neue Duo, das am (heutigen) Montag den ersten Arbeitstag hat, weil Marc Lenz und Steffen Merkel eine interne Lösung aus der zweiten Reihe sind. Vorgänger Axel Hellmann bescheinigt den beiden 37-Jährigen eine hohe Expertise und zudem völlige Unabhängigkeit, die er und Oliver Leki nicht haben konnten. «Sie sind vereinspolitisch ja in keinerlei Hinsicht irgendwie belastet», sagte Hellmann der Deutschen Presse-Agentur.
Er sei sich sicher, dass «alle 36 Clubs den beiden attestieren, dass sie sachkundig sind und eben nicht mit irgendeiner Vereinsbrille an den Start gehen», betonte Hellmann. Der Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt hatte gemeinsam mit dem Freiburger Leki für ein halbes Jahr übergangsweise die DFL-Geschäftsführung übernommen. «Das Einzige, was vielleicht immer in dieser Interims-Geschäftsführung auch ein Nachteil gewesen sein könnte, war vielleicht die Club-Perspektive», sagte Hellmann, der am vergangenen Freitag seinen letzten DFL-Arbeitstag hatte. Das habe aber bei «keiner einzigen Entscheidung eine Rolle gespielt», versicherte er.
Duo kurzfristig befördert
Lenz und Merkel waren kurzfristig befördert worden, weil Aufsichtsrat und Präsidium der DFL zuvor einige Absagen kassiert hatten. Es sei für beide «eher ein Vorteil, nicht mit dieser Belastung reinzugehen», sagte Hellmann: «Denn jeder, den wir aus der Liga geholt hätten» hätte mit der Vermutung zu kämpfen gehabt, dass er «aus irgendeinem Lager» komme.
Hellmann sagte außerdem über Merkel und Lenz: «Die waren in den letzten Jahren in allen Schlüsselthemen involviert, sind in den wesentlichen inhaltlichen, medialen und strategischen Themen so was von sach- und fachkundig, wie man das stärker nicht sein kann». Die beiden 37-Jährigen waren vor der Beförderung bereits in der Geschäftsleitung der DFL tätig.