Jonas Wind (r) brachte Wolfsburg beim Sieg in Köln zurück ins Spiel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Mit dem zweiten Doppelpack im zweiten Spiel hat Stürmer Jonas Wind dem VfL Wolfsburg einen Traumstart in der Fußball-Bundesliga beschert. Beim 2:1 (0:0) im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln erzielte der 24 Jahre alte Däne wie beim 2:0 zum Auftakt gegen Aufsteiger Heidenheim beide Treffer. Es war der fünfte Doppelpack für Wind in der Bundesliga, der erste in einem Auswärtsspiel.

Köln war ausgerechnet durch einen Treffer der Wolfsburger Leihgabe Luca Waldschmidt gegen seinen Stammclub in Führung gegangen (55.), kassierte nach dem 0:1 in der Vorwoche bei Borussia Dortmund aber die zweite bittere Niederlage. In den ersten beiden Jahren unter Trainer Steffen Baumgart hatte der FC jeweils das erste Saison-Heimspiel gewonnen. Doch gegen den VfL verloren die Kölner nun im dritten Jahr in Folge daheim.

Wie üblich vor dem ersten Spiel im eigenen Stadion hatten sich die Kölner Fans am Mittag zu einem FC-Gottesdienst im Dom getroffen. Sie beteten zusammen und sangen die Vereins-Hymne, ehe sie in einem Fanmarsch zum Stadion zogen. Baumgart vertraute derweil auf dieselbe Mannschaft, die nach starker Leistung erst spät beim Vizemeister Dortmund verloren hatte.

Startelf-Debüt von Cozza

Bei den Gästen kam der im Winter aus Montpellier verpflichtete Linksverteidiger Nicolas Cozza als einzige Änderung zu seinem Startelf-Debüt. Eine Flanke des Franzosen führte zur ersten Chance der Wolfsburger durch einen Kopfball von Lovro Majer (9.). Überhaupt hatten die Gäste im ersten Durchgang die klareren Chancen. So hätte das 0:1 in der zehnten Minute fallen müssen, als Patrick Wimmer nach schönem Steilpass von Vaclav Cerny frei aufs Tor zulief, aber weit verzog. Oder in der 15., als Wind nach einer Flanke von Joakim Maehle mit einem Kopfball und mit dem Nachschuss an FC-Keeper Marvin Schwäbe scheiterte.

Köln hatte trotz ordentlicher Leistung vor der Pause nur eine echte Chance durch den agilen Rasmus Carstensen, der nach einer Flanke von Waldschmidt knapp per Kopf verzog (13.). Schlimmer noch: Davie Selke als einzig verbliebener Mittelstürmer im Kader musste wie in den beiden Spielen vorher wegen seiner Oberschenkel-Probleme früh vom Platz. Wurde er zuvor je in der 52. Minuten ausgewechselt, so hielt er diesmal gar nur halb so lange durch.

Und dann trafen die Kölner doch – und zwar quasi durch einen Wolfsburger, als Waldschmidt mit einem Linksschuss aus 18 Metern erfolgreich war. Kurz nachdem Wind auf Ablage von Mattias Svanberg ausgeglichen hatte, traf Wolfsburgs Majer mit einem 22-Meter-Kracher die Latte (65.). Überhaupt waren die Gäste nun wieder klar am Drücker und wurden wieder durch Wind belohnt. Im ersten Versuch war der Däne an Schwäbe gescheitert, doch im Nachsetzen drückte er den Ball über die Linie. Großes Pech hatten die Wolfsburger, als ein Treffer von Cerny wegen eines vermeintlichen Foul Majers aberkannt wurde, obwohl der Kroate den Ball gespielt hatte (82.).

Von Holger Schmidt, dpa

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