Die Heidenheimer vor ihrem Debüt in der Bundesliga. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Der Bundesliga-Neuling 1. FC Heidenheim gibt sich nicht viel Zeit zum Lernen. «Wir müssen noch lernen, wir müssen aber schnell lernen», sagte Kapitän Patrick Mainka nach dem 0:2 (0:2) beim VfL Wolfsburg.

«Wir haben jetzt nicht die Zeit und sagen, wir gucken uns erst mal die ersten fünf, sechs Wochen an», schob der 28-Jährige hinterher und meinte: «Wir müssen recht schnell aus diesen Erfahrungen lernen.» Beim Debüt im fußballerischen Oberhaus ist kräftig Luft nach oben.

Die Lehren: Trainer Frank Schmidt warnte nach der Pleite vor vorschnellen Urteilen: «Jetzt nach einem Spiel in die ein oder andere Richtung schon zu überdrehen, das macht keinen Sinn.» Eins stand für den teils knorrig wirkenden und unheimlich ehrgeizigen Coach aber fest: «An Niederlagen gewöhnen werden wir uns nicht», schob er hinterher.

Das Lernen lag vielen Heidenheimer Protagonisten auf den Lippen. Angreifer Tim Kleindienst, der seinen Vertrag zuletzt vorzeitig um zwei Jahre bis 2027 verlängert hatte, sprach von «ein bisschen Lehrgeld». «Das wird nicht besser, sondern das wird immer so sein, weil das ist Bundesliga-Fußball», fügte der Torschützenkönig der vergangenen Zweitliga-Saison hinzu. Kapitän Patrick Mainka haderte mit dem Ausgang: Die Premiere werde «immer mit einem Makel behaftet sein, weil wir keine Punkte geholt haben», sagte Mainka.

Die erste Hälfte: Vor allem der erste Durchgang schmeckte den Heidenheimer Protagonisten überhaupt nicht. «In der ersten Halbzeit haben wir Lehrgeld bezahlt, wir waren in den entscheidenden Momenten eine Fußspitze zu langsam», sagte Mainka, der bei den Gegentreffern durch Jonas Wind (6. Minute/28.) zu passiv wirkte. 

Der 57. Club der Liga-Historie wirkte vor allem in den ersten 45 Minuten defensiv überfordert und spielte offensiv wirkungslos. «Da müssen wir besser werden in dieser Konsequenz beim Verteidigen», sagte Schmidt. Zudem müsse seine Offensive viel entschlossener agieren.

Die Offensive: Nach einer sehr harmlosen ersten Halbzeit, nahm der Zug zum Wolfsburger Tor im zweiten Durchgang zwar zu, aber auch dabei fehlte der klare Plan. Die aussichtsreichen Möglichkeiten von Lennard Maloney (52.) und dem eingewechselten Kevin Sessa (74.) waren eher die Ausnahme. «In der zweiten Halbzeit war es so, dass es vielleicht offensiv so war, dass wir eine Fußspitze zu langsam waren», bemängelte Mainka.  

Die zweite Halbzeit: Nach dem schwachen ersten Durchgang war der zweite deutlich besser. «Ich habe viele Dinge gesehen, die gut waren in der zweiten Halbzeit», sagte Schmidt, der mit Hälfte zwei «fast komplett zufrieden» gewesen sei. «Das saugen wir auf», schob der Coach hinterher. Das Team von Schmidt, der seit fast 16 Jahren den Südwest-Club trainiert, empfängt am kommenden Samstag daheim in der Voith-Arena Südwest-Konkurrenten TSG Hoffenheim.

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