Inter Miamis Lionel Messi (l) feiert sein Tor mit seinen Mannschaftskameraden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: George Walker IV/AP/dpa)

Lionel Messi herzte nach dem überraschenden Titelcoup David Beckham, dann warfen ihn seine Mitspieler von Inter Miami freudig in die Luft.

Der Weltmeister aus Argentinien hat den Tabellenletzten der Major League Soccer innerhalb eines Monats zum Pokaltitel geführt und den amerikanischen Fußball im Eiltempo begeistert. «Ich freue mich riesig über den ersten Titel in der Geschichte des Vereins. Die Arbeit und das Engagement haben sich ausgezahlt. Hoffentlich ist das nur der Anfang», schrieb Messi bei Instagram nach dem 10:9-Elfmeterkrimi im Finale des Leagues Cups gegen Nashville SC.

Die Szenen der Verehrung und die Titel-Zeremonie mit Konfetti und riesigem Feuerwerk erinnerten ein Stück weit an Messis WM-Krönung im vergangenen Dezember. Und seine Mitspieler huldigten dem 36-Jährigen. «Wir haben einen guten Teamgeist entwickelt, wir arbeiten hart – und dann haben wir eben Leo, der den Unterschied macht, weil er der beste Spieler der Welt ist», sagte Teamkollege Sergio Busquets.

Messi glänzt im Finale

Im Finale von Nashville war Messi wieder die auffälligste Figur. Mit einem weiteren Traumtor brachte er Miami zunächst in Führung, im XXL-Elfmeterschießen verwandelte er direkt zu Beginn. Nach 21 weiteren Elfmetern war das Drama beendet und die erste Trophäe für den Beckham-Club aus Florida perfekt. Der Mitbesitzer, der Messi in diesem Sommer maßgeblich mit in die USA holte, schwärmte von «unglaublichen Nächten in pink» – der Vereinsfarbe des Clubs.

«Das war ein ganz besonderer Abend. Nicht nur für unseren Club, auch für die Fans, die Spieler, die Familien und alle, die mit uns auf dieser Reise dabei waren», sagte der 48 Jahre alte Beckham, der auch an schwere Zeiten des seit 2014 dauernden Engagements erinnerte. Diese sollen mit der Ankunft von Messi bestmöglich vorbei sein. Die Bilanz des Superstars im ersten Monat ist verheißungsvoll: Leagues-Cup-Titel, Torschützenkönig mit zehn Treffern und direkt die Ehrung zum Spieler des Turniers.

Doch Messi soll nicht nur sportlich liefern, sondern drei Jahre vor der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada auch zu einer Art Botschafter des Fußballs werden. Dieser steht in den USA häufig im Schatten der anderen großen Sportligen NBA, NFL, NHL und MLB. In Nashville war der Andrang auf Finaltickets riesig. Selbst die günstigsten der 30 109 Plätze kosteten mehrere Hundert Dollar. Und Messi ist sich seiner Rolle bewusst. «Es gibt hier alle Voraussetzungen für Top-Fußball», sagte er dem Sender ESPN vor dem Endspiel. Es sei an der Zeit, den nächsten Schritt zu machen.

In den USA wartet nicht nur die erste XXL-WM mit 48 Teams, sondern 2024 auch die Copa America. «Es ist ein idealer Moment zu wachsen. Es stehen wichtige Wettbewerbe in diesem Land an», sagte Messi. Er selbst könnte mit dann 37 und 39 Jahren für Argentinien auflaufen, ein Ende in himmelblau und weiß ist auch nach dem WM-Triumph von Katar nicht absehbar. Den Schritt von Paris Saint-Germain nach Florida bereut er keineswegs. «Wir genießen die Stadt und die Reaktionen der Fans, die außergewöhnlich sind.» Er sei einfach dankbar.

Von Maximilian Haupt und Patrick Reichardt, dpa

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