Leroy Sané sitzt nach der Niederlage gegen Japan enttäuscht auf dem Rasen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat den Start in die Saison der Heim-EM 2024 gründlich verpatzt. Das DFB-Team um den neuen Kapitän Ilkay Gündogan verlor das Testspiel in Wolfsburg gegen WM-Schreck Japan verdient 1:4 (1:2) und ist nun schon seit fünf Spielen ohne Sieg.

Die DFB-Spieler in der Einzelkritik:

Ter Stegen: Wieder vier Gegentore kassiert – und doch schuldlos am nächsten Debakel. Verhinderte gegen Ueda (41./48) und Asano (70.) zunächst mehrmals das frühe 1:3.   

Kimmich: In neuer Hybrid-Rolle sollte er zwischen rechter Verteidiger und Mittelfeld pendeln. Der Münchner bemühte sich nach Kräften, ging aber mit den Kollegen am Ende unter. 

Süle: Erstmals nach der WM und dem Denkzettel von Flick im Juni wieder dabei. Der Dortmunder gab der Abwehr auch keinen Halt. Dazu behäbig in der Spieleröffnung.  

Rüdiger: Beim 0:1 zu weit weg von Torschütze Junya Ito, fälschte den Schuss sogar noch ins kurze Eck ab. Kein Chef der Abwehr. Konnte die quirligen Japaner nicht aufhalten.

Schlotterbeck: Überforderter Defensiv-Schwachpunkt. Die Gegentore fielen über seine linke Seite. Ein Katastrophenpass auf Rüdiger führte fast zum 1:3. Nach 63 Minuten erlöst.  

Can: Der Dortmunder war als alleiniger Sechser vor der Abwehr auch kein Wellenbrecher. Ohne Tempo und ohne Form. Die Auswechslung nach einer guten Stunde war folgerichtig.  

Wirtz: Der 20-jährige Leverkusen war noch ein Lichtblick. Legte Sané, mit dem er gut harmonierte, das 1:1 auf. Er war als Musiala-Ersatz ähnlich gewandt und quirlig am Ball. 

Gündogan: Der Kapitän konnte auf der offensiven Halbposition nur sporadisch Akzente setzen, etwa bei der Einleitung des 1:1. Die gewünschte Führungsrolle erfüllte er nicht.    

Sané: Der Außenstürmer war der gefährlichste Angreifer. Erstes Länderspieltor seit 22 Monaten. Unternehmungsfreudig, sehr aktiv, suchte immer wieder den Abschluss. 

Havertz: Die Wirkung und Präsenz eines Niclas Füllkrug entwickelt er in der Spitze nicht. Ohne gefährliche Aktion im Strafraum, nicht ins Angriffsspiel eingebunden.  

Gnabry: Nach der Pause kam der Münchner etwas mehr ins Spiel. Einige forsche Aktion über links, die allerdings ohne Erfolg blieben. Danach wieder Mitläufer und so kein Faktor. 

Groß: Der Mittelfeldspieler aus Brighton feierte mit 32 sein DFB-Debüt. Kam für Can. Natürlich bemüht, schoss auch – allerdings hoch übers Tor (75.).

Gosens: Der Neu-Berliner kam für Schlotterbeck. Haute sich rein, verschuldete jedoch das 1:3. Knüpfte damit nahtlos an Schlotterbecks Leistung an.  

Brandt: Eingewechselt für Wirtz (73.). Brachte sich aktiv ins Mittelfeldspiel ein, die finale Aktion blieb aber aus. 

Müller: Der Rio-Weltmeister kam in der Schlussphase für Havertz als Mittelstürmer zum nächsten DFB-Comeback. Der Routinier zündete im 122. Länderspiel aber nicht als Joker.  

Schade: Der 21-Jährige kam als letzte Offensiv-Hoffnung. Erlebte aber nicht den Ausglich aktiv mit, sondern zwei weitere japanische Gegentore.

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