Kann Kai Havertz in die Rolle des Goalgetters schlüpfen? (Urheber/Quelle/Verbreiter: Julian Stratenschulte/dpa)

Die Problemposition im Sturmzentrum der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist für Kai Havertz immerhin «nichts Schlimmes».

Jeder wisse, «egal wo ich spiele, werde ich alles geben», sagte der 24-Jährige vom FC Arsenal missmutig über die Diskussion, wer im bedeutenden Stimmungstest an diesem Samstag (20.45 Uhr/RTL) gegen Japan denn die dringend benötigten Tore schießen soll. Bundestrainer Hansi Flick hat nach dem Ausfall von Niclas Füllkrug zwar noch mehrere Spieler zur Auswahl für die «Neun» – die Idealbesetzung ist aber keiner. Eine Übersicht.

Kai Havertz

Der 24-Jährige hatte für den FC Chelsea 2021 beim 1:0 im Champions-League-Finale sein mit Abstand wichtigstes Tor erzielt. Davon abgesehen ist Havertz nicht der geborene Torschützenkönig. In seinen ersten vier Spielen für die Londoner gelang ihm noch gar kein Treffer. «Ich bin da so was von entspannt», sagte er. «Ich weiß, dass es solche Phasen gibt.»

Thomas Müller

Der Routinier und Lautsprecher mit 121 Länderspielen (44 Tore) wurde von Flick wegen der Verletzung von Füllkrug nachnominiert und kann – wenn er in Bestform ist – überall in der Offensive spielen. Der klassische Zielspieler in vorderster Linie ist Müller aber nicht. Am besten funktioniert er mit genau so einem neben sich.

Serge Gnabry

Der 28-Jährige vom FC Bayern hat oft ganz vorne gespielt. 22 Tore in 41 Länderspielen sind eine sehr gute Quote. Noch effektiver ist der schnelle Offensivspieler aber über die Außenbahn. Im Zentrum ist er kein klassischer Abnehmer von Flanken.

Kevin Schade

Die 21 Jahre alte Sturmhoffnung vom FC Brentford kommt bislang auf 26 Einsatzminuten als Nationalspieler. Im Juni hatten ihn Verletzungsprobleme um weitere Länderspiele gebracht.

Niclas Füllkrug

Der Neu-Dortmunder saß in den vergangenen Tagen mehr oder weniger gut gelaunt am Rand des Trainingsplatzes in Wolfsburg und war wegen seiner Oberschenkelverletzung zum Zuschauen gezwungen. Am Mittwochabend reiste er ab. Der 30-Jährige hat nach seiner späten Erstberufung in neun Länderspielen sieben Tore erzielt. Trotzdem gilt Flick nicht als allergrößter Fan des Stürmers.

Abseits des Kaders

Timo Werner war von Flick lange gestützt und gefördert worden. Der Stürmer von RB Leipzig sucht aber seit Wochen im Verein nach seiner Form. Die Nichtberufung kann der 27-Jährige als Denkzettel verstehen. Borussia Dortmunds Youssoufa Moukoko (18) und Karim Adeyemi (21) wurden ebenso nicht nominiert. Lukas Nmecha (24) vom VfL Wolfsburg fällt verletzt länger aus. Auch der von Augsburg nach Hoffenheim gewechselte Mergim Berisha (25) ist weiter in Flicks Blickfeld.

Bester deutscher Stürmer in der Bundesliga ist aktuell Union Berlins Kevin Behrens (32) mit vier Toren nach drei Spielen. «Ich bin mir sicher, dass er auf dem Zettel ist», sagte Teamkollege Robin Gosens in Wolfsburg.

Von Jan Mies und Klaus Bergmann, dpa

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