Tabea Kemme kritisiert den DFB für die ihrer Meinung nach fehlende Haltung im Kuss-Skandal um den spanischen Top-Funktionär Luis Rubiales. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christoph Schmidt/dpa)

Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme hat das Verhalten des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) im Kuss-Skandal um den spanischen Top-Funktionär Luis Rubiales stark kritisiert.

«Der DFB hat, was den „Fall Rubiales“ angeht, keine klare Haltung – bis zum heutigen Tag nicht. Man reibt sich fassungslos die Augen», schrieb die 31-Jährige in ihrer Kolumne für das Nachrichtenportal «t-online». 

Während die deutschen Nationalspielerinnen und auch andere nationale Verbände wie der aus Schweden sich zu einer Stellungnahme entschlossen hätten, würde der DFB, «immer und immer wieder in eine Loyalitätsfalle» tappen, ergänzte Kemme: «In Workshops des DFB geht es dann immer wieder um ausgearbeitete Leitfäden, in denen Werte wie Respekt und ein gemeinsames Miteinander propagiert werden. Mit Verlaub: Das ist alles Bullshit, wenn es nicht gelebt wird.»

Sie selbst habe für ihre öffentlich demonstrierte Solidarität mit Weltmeisterin Jennifer Hermoso, die von Spaniens Ex-Verbandschef Rubiales bei der WM-Siegerehrung auf den Mund geküsst worden war, «eine Menge an Gegenwind» gespürt. Das habe ihr gezeigt, «dass eben auch in Deutschland innerhalb eines bestehenden Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinnenverhältnisses Probleme auftreten können, wenn man eigenständig eine bestimmte Haltung an den Tag legt». 

Kemme hatte während ihrer Arbeit als Expertin des Pay-TV-Senders Sky beim Bundesliga-Spiel Anfang September zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayern München das spanische Nationaltrikot mit Hermosos Nummer 10 getragen.

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