Gehen langsam die Stürmer aus: Mainz-Coach Bo Svensson. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Trainer Bo Svensson hat sich hinter die Entscheidung des FSV Mainz 05 gestellt, Fußballprofi Anwar El Ghazi nach seinem inzwischen wieder gelöschten Pro-Palästina-Post bei Instagram vom Trainings- und Spielbetrieb freizustellen.

«Es ist so, wie es ist. Damit müssen wir klarkommen. Ganz optimal ist es nicht», sagte der Däne bei der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel der Rheinhessen am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen den FC Bayern München. «Ich stehe hinter dieser Entscheidung. Ich finde es richtig, dass wir es so gemacht haben.»

Stürmer-Notstand

Mit El Ghazi ist Svensson beim noch sieglosen Tabellenvorletzten ein weiterer Stürmer weggebrochen. In Jonathan Burkardt und Nelson Weiper hat er zwei Langzeitverletzte, zudem ist Karim Onisiwo erkältet. Die personelle Situation sei dadurch «nicht einfacher geworden», so Svensson. 

Mainz hatte zuvor mitgeteilt, dass der Niederländer El Ghazi freigestellt sei. In seinem Post habe er «in einer Art und Weise Position zum Konflikt im Nahen Osten bezogen, die für den Verein so nicht tolerierbar war». Der Freistellung sei ein ausführliches Gespräch zwischen Vorstand und Spieler vorangegangen. Auch Svensson hat nach eigenen Angaben mit dem 28-Jährigen gesprochen, wollte aber nicht auf Inhalte eingehen.

Dem FSV-Coach wurden mehrere Fragen zu der Causa gestellt, ein Vereinsverantwortlicher saß nicht auf dem Podium. Bereits am Dienstag hatte El Ghazi, der erst Mitte September zu Mainz 05 gekommen war, nicht mehr mittrainiert. 

Der Angreifer hatte zuvor einen Beitrag geteilt, in dem es unter anderem hieß: «Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein.» Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer ausdehnen sollte. Damit wird Israel gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen. Der Post wurde später wieder gelöscht, bis Montag hatte er zudem ein Profilbild mit dem Schriftzug «I stand with Palestine». Am Dienstag war dieses Foto durch ein Bild von El Ghazis Gesicht ersetzt worden. Zuerst hatte die «Bild» über den Fall berichtet. 

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