Xavi Simons sorgte beim RB-Sieg gegen Belgrad für die Vorentscheidung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Mit routiniertem Jubel feierte RB Leipzig seinen richtungsweisenden Sieg in der Champions League. Auch dank eines Traumtors von Xavi Simons erfüllte das Team von Trainer Marco Rose die Pflichtaufgabe gegen Roter Stern Belgrad letztlich souverän mit 3:1 (1:0) und kann bereits in zwei Wochen ins Achtelfinale einziehen.

Vor 42.209 Fans trafen Nationalspieler David Raum (13.), Simons (59.) und Dani Olmo (84.) am Mittwochabend für die Gastgeber, Marko Stamenic (70.) gelang der zwischenzeitliche Anschlusstreffer.

«Wir sind überglücklich»

«Heimsieg, 3:1, der zweite Sieg in der Champions League, wir sind überglücklich und ich heute auch», sagte Raum, der seinen ersten Treffer in der Königsklasse erzielte. «Hartes Stück Arbeit, wir haben es uns ein bisschen selber schwer gemacht», analysierte Teamkollege Yussuf Poulsen bei DAZN. RB liegt als Zweiter der Gruppe G weiter hinter Manchester City, das 3:1 bei den Young Boys Bern gewann, und kann mit einem Sieg im Rückspiel in Belgrad in zwei Wochen die K.o.-Phase perfekt machen.

Belgrads israelischer Trainer Barak Bakhar hatte vor dem Spiel berichtet, dass seine Frau und die drei Kinder in der Heimat fast täglich Schutz vor Angriffen suchen müssen. An seinem schwarzen Anzug trug der 44-Jährige während des Spiels eine israelische Fahne als Pin an der rechten Brust. Bakhar hatte sich ausdrücklich beim Deutschen Fußball-Bund und den Clubs für die Unterstützung bedankt.

Für prächtige Königsklassen-Atmosphäre sorgten schon weit vor dem Anpfiff die serbischen Fans. 3.400 Roter-Stern-Anhänger hatten sich auf einem Fanmarsch von der Innenstadt zum Stadion begeben, in der Arena machten weit mehr als die 2.500 Fans im Gästeblock Stimmung für den 13-maligen serbischen Meister. Via X, vormals Twitter, beschwerten sich Leipziger Fans, dass ihr Block voll mit gegnerischen Fans sei. Die Stimmung blieb jedoch friedlich.

RB dominiert Spielgeschehen

Auf dem Platz hatte Leipzig von Beginn an ein deutliches Übergewicht. Und das führte auch zur frühen Führung. Nach erfolgreichem Gegenpressing bediente Simons Raum, der deutsche Nationalspieler schoss sein erstes Tor in der Champions League und bestätigte damit seit Wochen anhaltende gute Form. Vier Minuten später hatte Leipzig eine Doppelchance zum zweiten Tor. Erst scheiterte Yussuf Poulsen per Schuss, dann Castello Lukeba per Kopf an Belgrads starkem Torwart Omri Glazer.

Bis zur Halbzeit baute Leipzig seinen Ballbesitz auf 70 Prozent aus, spielte sich aber keine weiteren Top-Chancen heraus. Und die Serben wurden ihrerseits gefährlich. Janis Blaswich (23.) hielt erst gegen Mirko Ivanic und wenige Sekunden später gegen Milan Rodic. Fünf Minuten später zeigte Schiedsrichter José María Sánchez auf den Elfmeterpunkt, der Spanier hatte ein Foul von Lukeba an Peter Olayinka gesehen. Der Videobeweis zeigte jedoch klar, dass der Leipziger den Ball gespielt hatte.

Roter Stern mit Schwung aus der Pause

Belgrad zeigte nach dem Wechsel deutlich mehr Mut, fand immer wieder Lücken in der Leipziger Abwehrreihe. Allerdings benötigten die Gäste zu viel Zeit in der Entscheidungsfindung, so dass aus guten Ideen keine Chancen entstanden. RB gab die Spielkontrolle etwas ab, versuchte es zunächst mit schnellem Umschaltspiel.

Für die Vorentscheidung sorgte dann jedoch ein Geniestreich. Der ohnehin starke Simons kam aus gut 20 Metern frei zum Abschluss und schlenzte den Ball herrlich in den Winkel. Da war selbst der bis dahin tadellose Glazer machtlos. Das Tor beruhigte die Leipziger Nerven und RB bekam wieder mehr Kontrolle über das Spiel. Die Chancen vereitelte aber nach wie vor Glazer, so auch bei einem Freistoß von Openda (64.) von der Strafraumgrenze und einem Schuss von Simons (67.).

Auf der Gegenseite verkürzte Stamenic, der einen abgefälschten Schuss von Aleksandar Dragovic verwertete. Belgrad schöpfte Hoffnung – doch Olmo sorgte per Abstauber nach einem Lattenkopfball von Christoph Baumgartner für die Leipziger Erleichterung.

Von Tom Bachmann, dpa

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