Sportdirektor Rudi Völler (r) findet den ersten Kader von Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann (M) gut. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jörg Halisch/dpa)

Sportdirektor Rudi Völler findet die erste Kaderzusammenstellung des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann mit Rückkehrer Mats Hummels und drei Neulingen «gut».

Zugleich hat Völler vor dem Treffpunkt des DFB-Aufgebotes am Abend in einem Frankfurter Flughafenhotel noch einmal die anstehende USA-Reise mit Länderspielen gegen die US-Auswahl in Hartford und gegen Mexiko in Philadelphia so gut es geht verteidigt. «Wir müssen das Beste daraus machen», sagte Völler bei «Bild TV».  

Kritik an USA-Reise zurückgewiesen

Eine Nordamerika-Reise vor der Fußball-WM 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko stattfinden wird, sei sinnvoll nur zum aktuellen Termin möglich gewesen. «Wir machen es nicht im März, wenn es in Bundesliga und Europa ans Eingemachte geht», sagte Völler zur deutlichen Kritik etwa von Bayern-Coach Thomas Tuchel an dem Testspiel-Trip.

Die Spieler würden das verkraften – und Nagelsmann «bis zu einem gewissen Grad» auch Rücksicht nehmen. Die Nationalspieler von Borussia Dortmund müssen nur einen Tag nach der geplanten Rückkehr aus Amerika wieder in der Bundesliga gegen Werder Bremen spielen. Diese DFL-Ansetzung habe ihn «gestört», sagte Völler: «Das war sicherlich eine falsche Entscheidung.» 

Hummels und Müller gut fürs Team

Richtig sei dagegen das DFB-Comeback des 34-jährigen Hummels. «Wenn ein Spieler gute Leistungen bringt, hat er es auch wieder verdient, eingeladen zu werden», sagte der ehemalige Teamchef. Es sei die «Pflicht» eines Bundestrainers, Leistungen und Formstärke zu honorieren. Ebenso wie Bayern-Routinier Thomas Müller (34) könne Hummels dem Team mit seiner Erfahrung viel geben und die anderen Spieler führen und mitnehmen, meinte Völler.

Der Sportdirektor war im September nach der Trennung von Hansi Flick beim 2:1 gegen Vize-Weltmeister Frankreich erfolgreich als Interimscoach eingesprungen. Die Einstellung bei dem Testspiel sei nun wegweisend für die USA-Reise und den weiteren Weg zur Heim-EM 2024. «Jeder hat sich zerrissen. Es war wie ein K.o.-Spiel (bei einem Turnier). Das wird auch in den nächsten Spielen gefordert sein, um mit einem guten Gefühl in die EM zu gehen.»

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