DFB-Vize Hans-Joachim Watzke (l) und DFB-Sportdirektor Rudi Völler auf der Tribüne. Watzke äußerte sich zur USA-Reise und zur EM. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Julian Stratenschulte/dpa)

Hans-Joachim Watzke (64) hat die Übersee-Reise der Fußball-Nationalmannschaft kurz vor dem Abflug verteidigt.

«Erstens ist es ganz interessant, weil wir in zweieinhalb Jahren die Weltmeisterschaft da haben. Die Spieler, ich habe das ja bei uns auch gemerkt, die Spieler haben da Bock drauf. Das ist gar keine Frage, weil USA ist eine gute Location, da sind schöne Orte, und es macht da Freude. Irgendwann müssen wir uns auch ein bisschen zeigen», sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund und DFL-Chef in einem Interview dem «Deutschlandfunk». Er selbst könne wegen einer anstehenden Operation allerdings nicht mit in die USA reisen. 

Kritik an der Terminierung der Länderspiele gegen die USA am 14. Oktober in Hartford (21.00 Uhr/RTL) und gegen Mexiko am 18. Oktober (2.00 Uhr) in Philadelphia könne er nachvollziehen. Zuletzt hatte sich Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel massiv über die Belastung seiner Spieler durch den Amerika-Trip mitten in der Bundesliga-Saison beschwert.

«Dass es auch Argumente dagegen gibt, weiß ich auch, aber die Entscheidung ist beim DFB gefällt worden, und das nützt auch nichts, wenn wir jetzt da immer das wieder problematisieren», meinte der Multifunktionär, der auch DFB-Vizepräsident ist. 

Erwartungen an Nagelsmann

Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) versammelt seinen Kader am Abend in Frankfurt. Am Montag geht es von dort aus nach Boston. Das DFB-Team bereitet sich auf dem Gelände des NFL-Clubs New England Patriots im nahegelegenen Foxborough auf die ersten Partien unter Nagelsmann als Chefcoach vor. 

Auch aus sportlichen Gesichtspunkten könne die Reise Sinn ergeben, meinte Watzke. «Das ist eigentlich auch ein Zeichen von Offenheit für solche Dinge, und ich glaube, dass es gut ist, jetzt die Mannschaft mal längere Zeit zusammenzuhaben, jetzt auch gerade für den neuen Trainer, in einem Umfeld, was sie eigentlich ganz gut finden», sagte er. 

Von Nagelsmann erwartet Watzke einen sportlichen Aufschwung, der dann für die Heim-EM 2024 auch zu einer besseren Fußball-Stimmung unter den zuletzt schwer enttäuschten Fans führen werde. «Wichtig ist, wie wir auftreten, aber wir haben eine gute Mannschaft. Die allermeisten Spieler spielen bei internationalen Top-Clubs. Wir haben einen guten Trainer dabei. Wir haben Heimrecht, was ja auch immer ein großer Aspekt ist. Also ich glaube trotzdem, dass wir eine gute Euro spielen, und dann wird es auch eine Begeisterung geben», sagte Watzke.

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