Ist seit zehn Jahren TV-Experte bei Sky: Lothar Matthäus. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Nach dem Streit mit Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel hat Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus seinen Stil als Fußball-Experte verteidigt.

«Experten haben das Recht, ihre Meinung kundzutun. Deswegen sind sie da», sagte der 62-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn ich auf die letzten zehn Jahre zurückschaue, kann jeder sagen, dass ich mit bestimmten Dingen kritisch umgehe. Ich spreche die Sachen an, die ich sehe, und spreche nichts an, was ich nicht sehe oder fühle.»

Das sei halt die Arbeit eines TV-Experten. «Die ist nicht weit auseinander von der eines Journalisten», sagte er. «Im Endeffekt beurteilen wir das, was wir sehen. Und dass wir nicht alles gleich sehen, ist ja auch völlig normal.»

Tuchel hatte sich vor und nach dem Bundesliga-Topspiel der Münchner am 4. November bei Borussia Dortmund (4:0) mit beißender Ironie zu den Sky-Experten Matthäus und Dietmar Hamann geäußert, die ihn zuvor kritisiert hatten. Der Bayern-Trainer brach das Interview nach dem Spiel ab. 

Seit über zehn Jahren Bundesliga-Experte bei Sky

Matthäus ist seit mehr als zehn Jahren Bundesliga-Experte bei Sky. Seit 2019 arbeitet er auch für RTL, etwa am Samstag beim Länderspiel. Als seine Aufgabe sieht er, die Zuschauer auf das Spiel vorzubereiten.

«Ich erörtere die Stärken und die Schwächen der Mannschaften, der einzelnen Spieler. So dass man in Endeffekt beim Vorgeplänkel das Wichtigste für das Spiel rüberbringt», sagte der Ex-Profi: «Um was geht es heute? Was steht auf dem Spiel, auf welchen Spieler muss man besonders achten? Wer hat seine Stärken wo? Und dann nicht nur etwas sagen, sondern, wenn es möglich ist, dies auch durch Bilder zu untermauern.»

Von Statistiken hält er nicht so viel. «Davon bin ich nicht unbedingt ein Freund. Das ist schon mehr der amerikanische Stil. Da bin ich ein bisschen mehr old-fashioned», sagte Matthäus. «Ich komme zu meinen Einschätzungen, indem ich mir Spiele anschaue und mich in den Medien, in Fachzeitschriften informiere.» Er habe auch die direkten Kontakte. «Da spricht man mal noch mal kurz vor dem Spiel.» 

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