Mit einem Hattrick in der ersten Halbzeit der Matchwinner für Freiburg: Michael Gregoritsch (l). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Michael Gregoritsch hatte sich bereits eine warme Mütze und eine dicke Jacke angezogen, den Spielball für seinen Hattrick ließ er sich aber nicht nehmen. Der bisher glücklose Österreicher hat beeindruckend seine Torflaute beendet und dem SC Freiburg das Überwintern in der Europa League gesichert.

Gegen Olympiakos Piräus traf der österreichische Fußball-Nationalspieler beim 5:0 (4:0) in der dritten, achten und 36. Minute. Es waren seine ersten Treffer für den Sport-Club in dieser Saison im 15. Pflichtspiel. Zudem bereitete er das Tor von Kiliann Sildillia vor (42.). Den Schlusspunkt setzte Ritsu Doan (77.).

Durch den vierten Sieg im fünften Spiel stehen die Freiburger bereits vor der letzten Gruppenpartie gegen West Ham United sicher in der K.o.-Phase. In London geht es am 14. Dezember zwischen den beiden Clubs dann noch um den Gruppensieg, der den direkten Einzug ins Achtelfinale bedeuten würde.

Streich: «Ein toller Abend, wahnsinnig schön»

«Der Gregerl hat es so schwer, Verletzungen und alles Mögliche. Dann macht er so ein 1:0, einfach Weltklasse. Er macht drei Tore, hat gut gespielt», lobte Freiburgs Trainer Christian Streich beim TV-Sender RTL+ den Matchwinner und fügte hinzu: «Ein toller Abend, wahnsinnig schön. Wir haben jetzt im Europapokal tolle Spiele gehabt und Tore geschossen. Jedes Europacupspiel ist etwas Besonderes für uns.»

In Englands Hauptstadt, aber auch zum nächsten Bundesliga-Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) beim FSV Mainz 05 dürften die Freiburger mit einer großen Portion Selbstvertrauen reisen – dank des Traumstarts gegen Piräus. Gregoritsch stand bei einer abgefälschten Flanke richtig und stellte gegen Panagiotis Retsos clever den Körper rein. Nach vielen vergebenen Chancen in dieser Saison beendete der 29-Jährige seinen Negativlauf.

Und nur fünf Minuten nach der Führung ließ Gregoritsch seine Stärken zum zweiten Mal an diesem verregneten Abend aufblitzen. Diesmal war er nach einem Eckball per Kopf zur Stelle. Die Griechen reagierten geschockt. Nur mit einem Sieg hätten sie noch die Chance auf das Weiterkommen wahren können, doch im letzten Drittel fehlte den Gästen die Präzision. Die Freiburger kontrollierten vor 34.000 Zuschauern das Spiel und jubelten nach Gregoritschs drittem Treffer erneut.

Sildillia legt noch vor der Pause nach

Die erste Halbzeit war aber immer noch nicht zu Ende. Spielfreudig kombinierten sich die Freiburger nun durch die inzwischen sehr löchrige Defensive, bis Gregoritsch den freien Sildillia fand – 4:0.

Coach Christian Streich rieb sich angesichts der nächsten Gala auf europäischer Bühne verwundert die Augen. Zuletzt hatte der Sport-Club auch Bačka Topola mit 5:0 geschlagen.

Ereignisarme zweite Halbzeit

Die Gastgeber schalteten nach der Pause aufgrund des deutlichen Vorsprungs einen Gang zurück und Streich entschied sich nach etwas mehr als einer Stunde für die Schonung einiger Leistungsträger – auch Gregoritsch wurde mit viel Beifall verabschiedet.

In den Strafräumen passierte indes kaum noch etwas. Freiburg tat nicht mehr als nötig und geriet gegen den in allen Belangen unterlegenen 47-maligen Meister Griechenlands auch nicht mehr in Bedrängnis. Den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie setzte Doan.

Von Maximilian Wendl, dpa

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