Mit seinem Doppelpack drehte er das Spiel: Heidenheims Patrick Mainka (r). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Die eindrucksvolle Stärke nach ruhenden Bällen hat dem 1. FC Heidenheim einen wichtigen Sieg auf dem Weg zum anvisierten Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga beschert.

Beim 3:2 (1:0)-Erfolg gegen den SV Darmstadt 98 fielen alle FCH-Treffer nach von Jan-Niklas Beste getretenen Standardsituationen. Durch den vierten Sieg in dieser Spielzeit baut das Team von Trainer Frank Schmidt den Vorsprung auf die Lilien auf fünf Zähler aus.

In einem umkämpften Duell der beiden Aufsteiger jubelte der heimstarke FCH, der 13 seiner 14 Punkte daheim holte, nach Treffern von Jan Schöppner (42. Minute) und Kapitän Patrick Mainka (69./71.). Zwischenzeitlich hatte Darmstadt die Partie gedreht. Zunächst glich Tim Skarke an alter Wirkungsstätte aus (52.), dann profitierten die Gäste von einem Eigentor von Lennard Maloney (60.).

Heidenheim immer wieder schlampig

Hinter dem US-Nationalspieler stand vor dem Anpfiff wegen einer Sprunggelenksverletzung noch ein Fragezeichen. Doch Schmidt stellte den 24 Jahre alten Mittelfeldmotor auf. Zunächst rannten Maloney und seine Mitspieler dem Ball aber erst einmal nur hinterher. Oscar Vilhelmsson drang unter Bedrängnis in den Strafraum ein, FCH-Torhüter Kevin Müller riss aber gerade noch rechtzeitig die Faust hoch (10.).

FCH-Coach Schmidt und Darmstadts Torsten Lieberknecht spielten gemeinsam in der deutschen U20-Nationalmannschaft und sind seither gut befreundet. Auf dem Feld ging es indes weniger freundschaftlich zu. Heidenheims Torjäger Tim Kleindienst geriet mit Klaus Gjasula aneinander, Schiedsrichter Daniel Schlager beließ es nach dem Wortgefecht bei einer Ermahnung.

Immer wieder leisteten sich die Heidenheimer sowohl in der Defensive als auch in der Vorwärtsbewegung Missverständnisse. So entschied sich Schöppner für einen Pass, statt selbst abzuschließen, und wenig später spielte Torhüter Müller einen Ball direkt in die Füße von Vilhelmsson. Der Schwede fand jedoch keinen Mitspieler.

Kapitän Mainka als Matchwinner

Die auf fünf Positionen veränderten Gäste hatten in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, gewannen mehr Zweikämpfe und gaben mehr Schüsse ab. Dennoch jubelte kurz vor der Pause die Mehrheit der 15.000 Zuschauer in der ausverkauften Voith-Arena. Bestes sechste Torvorlage veredelte Schöppner.

«Unsere Spiele sind immer eng», hatte Lieberknecht der Verlauf der Partie prophezeit. Der Coach der Hessen sollte mit seiner Annahme richtig liegen, denn es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Zumal seine Mannschaft nach Wiederbeginn gut reinfand. Zunächst traf Skarke, dann bugsierte Maloney den Ball unglücklich ins eigene Tor.

Der Pechvogel wurde wenig später ausgewechselt und durfte sich dann bei Beste und Mainka bedanken, dass sein Missgeschick folgenlos blieb. Denn nach zwei weiteren Beste-Eckbällen traf der aufgerückte Innenverteidiger innerhalb von zwei Minuten. Dank dieses Doppelschlags blieben die Heidenheimer zum ersten Mal in ihrer noch jungen Bundesliga-Historie in drei Heimspielen nacheinander ohne Niederlage.

Von Maximilian Wendl, dpa

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