Startrainer Jürgen Klopp hat in seiner letzten Saison mit dem FC Liverpool weiter die Chance auf vier Titel. Zwei Tage nach Klopps Abschiedsankündigung für den kommenden Sommer zog Liverpool am Sonntag ins Achtelfinale des FA Cups ein.
Der Premier-League-Tabellenführer setzte sich in der vierten Pokalrunde verdient mit 5:2 (2:1) gegen Zweitligist Norwich City durch, der von Klopps Kumpel David Wagner trainiert wird.
«You’ll Never Walk Alone»
Für Klopp war das erste Spiel nach seiner Rücktritts-Ankündigung ein besonderes. Schon vor dem Anpfiff bei der Hymne «You’ll Never Walk Alone» wirkte der 56-Jährige emotional. Während des Spiels feierten ihn die Fans im Stadion mit Gesängen, obwohl der Coach vorher davon abgeraten hatte. «Ich verstehe das, es ist sehr emotional», sagte Klopp der BBC. «Aber ich muss aufpassen, dass ich mich davon nicht zu sehr vereinnahmen lasse. Ich hab‘ gesagt, sie müssen das nicht machen, weil ich weiß, was wir für eine Beziehung haben. In den Spielen müssen wir Kämpfer sein und nicht den alten Mann an der Seite feiern.»
Im Achtelfinale trifft Liverpool am 28. Februar entweder auf den FC Watford oder den FC Southampton. Die Zweitligisten müssen nach einem 1:1 ein Wiederholungsspiel bestreiten.
Ohne den verletzten Afrika-Cup-Teilnehmer und Topstürmer Mohamed Salah schossen Curtis Jones (16. Minute), Darwin Núñez (28.), Diogo Jota (53.), der eingewechselte Virgil van Dijk (63.) und Ryan Gravenberch (90.+5) Liverpool vor eigenem Publikum in Anfield zum Sieg. Zum zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste hatte Ben Gibson (22.) getroffen. Das zweite, letztlich wertlose Tor für Norwich erzielte Borja Sainz (69.).
TV-Doku über Abschied
«Natürlich wünsche ich Jürgen von ganzem Herzen allen Erfolg, den er haben kann», sagte Norwich-Coach Wagner, der auch Klopps Trauzeuge war, nach dem Abpfiff. «Es war aber nicht so schön, dass wir auf seiner Abschiedstour durch England der erste Gegner waren und wir haben auch leider nicht das Ergebnis geholt, auf das wir gehofft haben. Aber am Ende des Tages, wünsche ich ihm nur das Beste und alles Glück, das er braucht.»
Klopp hatte am Freitag überraschend angekündigt, dass er nach der laufenden Saison als Trainer des FC Liverpool zurücktreten wird, und damit schockierte Reaktionen bei Fans und Weggefährten ausgelöst. Klopps Vertrag in Anfield läuft eigentlich noch bis Mitte 2026. Ihm gehe jedoch die Energie aus, begründete der 56-Jährige seinen Entschluss.