Wochenlang hatten Fans gegen den Investoren-Einstieg in die Deutsche Fußball Liga protestiert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Fansprecher Thomas Kessen kann nicht garantieren, dass mit dem gestoppten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga auch die Proteste in den Stadien enden.

Das «eine oder andere lustige Plakat» werde man am Wochenende bestimmt sehen, sagte der Sprecher des Fan-Dachverbandes «Unsere Kurve» der Deutschen Presse-Agentur. Von weiteren provozierten Unterbrechungen von teils über 30 Minuten geht Kessen aber nicht aus: «Ich wäre zumindest sehr überrascht, wenn das jetzt noch jemand macht», erklärte er.

«Dieser Protest wurde lokal sehr individuell gestaltet, wurde vorangetrieben, und es gab nicht die zentrale Orchestrierung – dementsprechend gibt es auch keine zentrale Orchestrierung, wie man das jetzt feiert», erklärte Kessen. Die DFL hatte mitgeteilt, dass sie die Verhandlungen zum Abschluss über den geplanten Milliarden-Deal nicht mehr fortführen werden.

Etliche Spiel-Unterbrechungen

Wochenlang hatten insbesondere die organisierten Fanszenen im Land gegen den Einstieg eines Investors protestiert. Etliche Spiele in den nationalen Top-Ligen hatten in den vergangenen Wochen unterbrochen werden müssen, weil Fans unter anderem Tennisbälle aufs Spielfeld warfen. Einige Partien standen sogar dicht vor einem Abbruch. Die DFL wollte eine Milliarde Euro für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor kassieren.

Fansprecher Kessen erwartet für die Bundesliga durch den geplatzten Deal jedoch kein Finanzproblem. «Wenn es im deutschen Fußball eins zur Genüge gibt, dann ist es Geld. Es ist bloß absolut ungleich und unfair verteilt», sagte er im ZDF-«Morgenmagazin». Kessen bewertete den internationalen Vergleich mit den Top-Ligen in England und Spanien als «Rattenrennen, wer mehr Geld einnimmt. Dabei ist der deutsche Fußball einzigartig und hat viel zu bieten. Die ganzen mitgliederbasierten Vereine, die Mitbestimmung aller, denen der Fußball am Herzen liegt, das gilt es zu stärken, darauf könnte die DFL eine Zukunftsvision aufbauen.»

Von