Der FSV Mainz 05 und Trainer Jan Siewert gehen künftig getrennte Wege. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Harry Langer/dpa)

Der FSV Mainz 05 hat mit der Trennung von Trainer Jan Siewert auf die andauernde Misere in der Fußball-Bundesliga reagiert. Der seit elf Spielen sieglose Tabellenvorletzte stellte den 41-Jährigen am Montag frei – er war nur drei Monate im Amt. Auf dem Wagen des FSV Mainz 05 beim Rosenmontagsumzug fehlten der Trainer und die Fußballprofis. Siewerts Nachfolger soll am Dienstagnachmittag vorgestellt werden, wie die Rheinhessen mitteilten.

«Wir sehen in der Veränderung auf der Trainerposition jetzt leider einen notwendigen Schritt, um noch eine positive Wende herbeiführen zu können», sagte Sportvorstand Christian Heidel vor der nächsten Partie gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky). 

Kommt der neue Trainer aus der eigenen Reihen?

Ein Kandidat ist Nachwuchscoach Benjamin Hoffmann – es wäre der typische Mainzer Weg. Der 44-Jährige hatte Siewert im vergangenen Herbst als U23-Coach bei den Rheinhessen ersetzt und war zuvor mit der U19 deutscher Meister geworden. Zuletzt sorgte Hoffmann für Aufsehen, als der jüngere Jahrgang in der europäischen Youth League den Nachwuchs des FC Barcelona aus dem Wettbewerb warf.

Siewert war Anfang November Bo Svensson zunächst als Interimscoach gefolgt. Er bekam dann kurz vor Weihnachten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. Bis auf seine erste Partie (2:0 gegen RB Leipzig) gewann der frühere Trainer der zweiten Mannschaft von Mainz kein Spiel und spielte sechsmal unentschieden. 

Mainz mit neun Punkten Rückstand auf Platz 15

Nach dem 1:3 beim VfB Stuttgart am Sonntag hatte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt ein Bekenntnis zu Siewert vermieden und eine ausführliche Analyse angekündigt. «Wir werden uns in Ruhe zusammensetzen und gucken, wie die nächsten Schritte sind. Wir müssen ja was ändern, das ist klar», sagte der Schweizer. «Klar ist, dass wir so natürlich nicht weiterspielen können. Wir brauchen Siege.»

Nach dem nächsten Rückschlag hatte unter anderem Stürmer Jonathan Burkardt unverblümt seinen Unmut geäußert: «Wir brechen nach dem 0:1 komplett ein. Das reicht nicht. Wir reden jede Woche über die gleiche Scheiße.» 

Den Mainzern droht der erste Absturz aus dem Oberhaus seit dem Aufstieg 2009. Auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den Union Berlin besetzt, haben sie bereits neun Punkte Rückstand. Auf den Relegationsplatz mit dem 1. FC Köln sind es vier Zähler Abstand.

Die 05er hatten in der Vergangenheit große Trainer wie Jürgen Klopp und Thomas Tuchel herausgebracht. Doch selbst Svensson, der die Mainzer 2021 vor dem Abstieg rettete und die Saison danach als Tabellenachter beendete, wurde nicht zu einer Dauerlösung.    

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