Bayern-Trainer Thomas Tuchel (l) und Leipzigs Trainer Marco Rose treffen am Samstag mit ihren Mannschaften aufeinander. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Thomas Tuchel sieht in der beschlossenen Trennung zum Saisonende eine Chance für den FC Bayern und für sich selbst. «Es gibt Klarheit, und Klarheit bringt Freiheit. Freiheit ist immer gut, sowohl zum Spielen als auch zum Trainieren», sagte der 50-Jährige in München. Man brauche bei Entscheidungen nicht abzuwägen, welche «Langzeitwirkung» diese haben könnte. «Ich denke nicht, dass ich das einzige Problem bin, aber ich bin natürlich in der Verantwortung», sagte Tuchel, ohne ins Detail zu gehen.

«Ich liebe den Job und ich werde den Job selbstverständlich wie zuvor mit der gleichen Energie machen», versicherte Tuchel vor dem Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen RB Leipzig.

Art und Weise der Leistungen und Ergebnisse hätten beim deutschen Fußball-Rekordmeister zuletzt nicht gestimmt. Es sei aber kein eindeutiges Bild, betonte Tuchel. «Wenn es ein eindeutiges Bild und einen eindeutigen Schuldigen gäbe, in dem Fall den Trainer, dann säße jemand anderes bei der Pressekonferenz.»

«Alles was zählt, ist das Hier und Jetzt»

Die Münchner, die vor dem 23. Spieltag acht Punkte hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen liegen, hatten in dieser Woche die «einvernehmliche» Trennung ein Jahr vor Vertragsende in diesem Sommer angekündigt. Der FC Bayern will «eine sportliche Neuausrichtung mit einem neuen Trainer» vornehmen. «Ich bin mir nicht sicher, ob es die Option gab, dass ich das entscheide», sagte Tuchel.

Die Tuchel-Trennung im Sommer soll zwei Dinge bewirken. Bei Mannschaft und Trainer soll sich ein Knoten lösen, der eine sportliche Wende auslöst. Der Fokus richtet sich dabei insbesondere auf das sportlich und finanziell eminent wichtige Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am 5. März gegen Lazio Rom. Man spiele um den maximalen Erfolg, sagte Tuchel. Maximal 18 Spiele noch, aber dafür müssten die Münchner mit Tuchel bis ins Endspiel der Champions League vorstoßen. Ein Unterfangen, das aktuell schwer vorstellbar erscheint.

Ob man die Entscheidung nachvollziehen könne, gut oder schlecht finde, spiele keine Rolle. «Alles was zählt, ist das Hier und Jetzt. Es sind neue Umstände», sagte Tuchel. «Ich hatte nie das Gefühl, dass wir die Mannschaft nicht erreichen.»

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