Der brasilianische Fußballstar Dani Alves beantragte eine vorzeitige Haftentlassung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: D.Zorrakino/AP/dpa)

Knapp einen Monat nach seiner Verurteilung zu viereinhalb Jahren Haft wegen sexueller Aggression ist Fußball-Profi Dani Alves eine vorläufige Entlassung aus dem Gefängnis gewährt worden. Dazu müsse Alves aber eine Kaution in Höhe von einer Million Euro hinterlegen, teilte das zuständige Gericht in Barcelona mit.

Außerdem würden die beiden Reisepässe des 40 Jahre alten Brasilianers, der seit 2005 auch die spanische Staatsbürgerschaft besitzt, einbehalten, hieß es. Neben weiteren Auflagen darf sich Alves nach der Justizmitteilung auch seinem Opfer nicht nähern.

Ob und wann Alves die geforderte Summe aufbringen und somit auf freien Fuß gesetzt werden kann, war zunächst nicht bekannt. Erst jüngst hatten Medien in Spanien und Brasilien berichtet, der Verurteilte habe nur noch relativ wenig Geld.

Die Haftentlassung bis zu einer Entscheidung der Justiz zum Einspruch gegen das Urteil hatte die Anwältin von Alves am Vortag beantragt. Ihr Mandant habe dabei den zuständigen Richtern versichert, dass er nicht fliehen werde, weil er an das Gesetz glaube, sagte die Anwältin. Die Anwältin des Opfers hatte sich bei der Anhörung unterdessen gegen eine Entlassung des früheren Barça-Profis ausgesprochen. «Es besteht ganz offensichtlich Fluchtgefahr», sagte sie nach der Anhörung vor Journalisten.

Schon ein Jahr in U-Haft

Alves war am 22. Februar verurteilt worden. Zudem muss er dem Opfer 150.000 Euro zahlen. Er saß schon vor dem Urteil seit einem guten Jahr in Untersuchungshaft, nachdem eine junge Frau ihn beschuldigt hatte, sie in der Nacht zum 31. Dezember 2022 in einer Toilette eines Nachtclubs in Barcelona zum Sex gezwungen zu haben. Im Prozess hatte Alves die Vorwürfe zurückgewiesen. Die sexuellen Handlungen seien mit Einwilligung der Frau erfolgt.

Der 126-malige Nationalspieler der Seleção, der in Europa unter anderem auch für den FC Sevilla, Paris Saint-Germain und Juventus Turin spielte, war erst drei Wochen nach dem Vorfall – am 20. Januar vorigen Jahres – bei einem Besuch in Katalonien verhaftet worden. Bis zur Festnahme hatte er in Mexiko beim Club UNAM Pumas gespielt.

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