Der französische Gendarm Daniel Nivel war während der Fußball-WM 1998 in Frankreich von deutschen Hooligans brutal attackiert worden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Xander Heinl/Xander Heinl/photothek.net/dpa)

Gut 25 Jahre nach den Gewalttaten von Lens ist beim Fußball-Länderspiel in Lyon ein weiteres Wiedersehen zwischen der DFB-Spitze und dem damals lebensgefährlich verletzten französischen Gendarmen Daniel Nivel geplant.

Nivel und seine Familie werden am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) auf Einladung des DFB und des französischen Fußball-Verbandes im Stadion sein und auch auf DFB-Präsident Bernd Neuendorf treffen, wie der DFB mitteilte.

«Es bewegt mich sehr, nun in Lyon Daniel Nivel und seine Familie wiederzusehen. Mich beeindruckt zutiefst, wie die Familie mit ihrem Schicksal umgegangen ist, und auch, dass sie unsere Hilfen und unsere gereichte Hand angenommen hat», sagte Neuendorf in dem Statement des Verbandes. Vergeben und Verzeihen seien Zeichen von Größe. «Unser Auftrag ist, dass daraus kein Vergessen wird», erklärte Neuendorf. 

Rund um das WM-Gruppenspiel gegen Jugoslawien (2:2) am 21. Juni 1998 hatten Hunderte deutsche Hooligans in Lens gewütet. Der damals 43 Jahre alte Polizist Nivel war ihr am schwersten betroffenes Opfer. Mehrere Wochen lag er im Koma. Nivel trug irreparable Hirnschäden davon. «Der Anschlag auf Daniel Nivel vor 25 Jahren zählt zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Fußballgeschichte», sagte Neuendorf. Der Verband hatte auch im Vorjahr an die Vorfälle erinnert.

Der DFB teilte zudem mit, dass die bisherige Arbeit in der Daniel-Nivel-Stiftung in der DFB-Stiftung Egidius Braun fortgeführt werden soll. «Die für die Stiftungsarbeit erforderlichen Mittel werden vom DFB bereitgestellt, die erforderliche Einmaleinlage geleistet. Im Rahmen der Stiftungsarbeit werden auch künftig sicherheitsrelevante Projekte rund um Fußballveranstaltungen umgesetzt», hieß es vom DFB. Frankreichs Fußball-Verband will sich demnach «individuell und themenabhängig» an Projektinhalten beteiligen.

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