Julian Nagelsmann: «Gegen Kylian Mbappé tun sich viele schwer, auch mit 200 Champions-League-Spielen. Der hat einen extremen Antritt». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Julian Nagelsmann hat seine Personalpolitik drei Monate vor der Fußball-EM verteidigt und traut seinen unerfahrenen Neulingen eine schnelle Anpassung an internationales Niveau zu.

«Gegen Kylian Mbappé tun sich viele schwer, auch mit 200 Champions-League-Spielen. Der hat einen extremen Antritt», sagte der Bundestrainer bei einer Fan-Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes vor dem EM-Testspiel in Frankreich am Samstag (21.00 Uhr/ZDF) zum anstehenden Duell mit Kontrahenten vom Kaliber des Superstars von Paris Saint-Germain.

Nagelsmann hatte in Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav vom VfB Stuttgart sowie Maximilian Beier von der TSG 1899 Hoffenheim und Jan-Niklas Beste vom 1. FC Heidenheim fünf DFB-Neulinge für die letzten Testpartien vor der endgültigen Kader-Nominierung für das Heim-Turnier in sein Aufgebot geholt, die noch keine Europacup-Erfahrung vorweisen können. Aleksandar Pavlovic, der für den FC Bayern München in dieser Saison in der Champions League zum Einsatz kam, musste wegen einer Mandelentzündung als weiterer Debütant absagen.

Weniger als drei Monate bis zum EM-Anpfiff

Er plane mit den Spielern auf den gleichen Positionen, die sie auch in ihren Clubs spielten, führte der Bundestrainer an. «Der Sport ist der Gleiche wie am Samstag. Der Ball sieht ähnlich aus, wenn nicht gleich», sagte Nagelsmann. Der 36-Jährige fühlte sich zudem durch die Kritik an seine eigene Karriere erinnert, in der er als ehemals jüngster Bundesliga-Coach und jüngster Bundestrainer sich mit begrenzter Erfahrung in wichtigen Positionen beweisen musste. Keine Erfahrung zu haben, sei für ihn kein Ausschlusskriterium. Denn: «Dann wirst du nie Erfahrung kriegen», betonte Nagelsmann.

Trotz des ungewohnt großen Umbruchs keine drei Monate vor dem EM-Anpfiff stehe der Großteil seines Turnierkaders für ihn fest. «Generell ist die Idee, dass wir einen Großteil des Stamms jetzt dabeihaben. Sonst wäre die Entscheidung hirnrissig», sagte Nagelsmann.

Er selbst habe auch eine Wunsch-Elf durchaus im Kopf, doch Sportdirektor Rudi Völler habe ihn schon gewarnt, dass er immer mit Verletzungen rechnen müsse. Dieser Einwand wurde am Mittwoch mit dem Muskelfaserriss des als Nummer eins eingeplanten Torwarts Manuel Neuer für Nagelsmann auf unschöne Weise bestätigt. «Am Ende ist es gut, wenn wir am 14. Juni die Stammformation gefunden haben», wies der Bundestrainer auf das Datum des EM-Eröffnungsspiels in München gegen Schottland hin.

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