Bundestrainer Nagelsmann gibt nun den ersten Länderspiel-Kader 2024 bekannt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Exakt 92 Tage bleiben Julian Nagelsmann, bis er als Bundestrainer mit der Fußball-Nationalmannschaft am 14. Juni in München gegen Schottland bei der Heim-EM liefern muss. Der Turnier-Countdown startet genau drei Monate zuvor heute mit der Bekanntgabe des ersten Länderspiel-Kaders 2024.

«Wir haben viel Arbeit vor uns», sagte Nagelsmann. Bei der Pressekonferenz auf dem Frankfurter DFB-Campus wird der 36-Jährige seine Strategie für ein neues Fußball-Sommermärchen skizzieren.

Kader

Kein Goretzka, kein Hummels, kein Süle? Das Aufgebot für die Länderspiele am 23. März in Lyon gegen Frankreich und drei Tage später in Frankfurt gegen die Niederlande wird eine große Streichliste umfassen im Vergleich zum Aufgebot bei den ernüchternden Niederlagen gegen die EM-Teilnehmer Türkei und Österreich zum Jahresabschluss 2023. Über die Hälfte des Personals könnte ausgetauscht werden. Einen derartigen Radikal-Start in ein Turnierjahr gab es vor Nagelsmann beim DFB noch nicht. 

Neben den prominenten Rückkehrern Toni Kroos (34) und Manuel Neuer (37) will der Bundestrainer mehrere Neulinge berufen, wie vorab durchsickerte. Neben Youngster Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern München sollen auch die Stuttgarter Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav erstmals beim A-Team dabei sein. Großer Verlierer bei der Personalauswahl könnte Borussia Dortmund sein. Angeführt wird das Aufgebot, das am kommenden Montag in Frankfurt zusammenkommt, von Kapitän Ilkay Gündogan. 

Knallstart ins Jahr

Frankreich und Holland sind zwei sehr herausfordernde Testspielgegner, wie auch Nagelsmann weiß. «Frankreich zählt zu den Topfavoriten auf den Titel, auch mit den Niederlanden ist zu rechnen.» Trotzdem sprach der Bundestrainer von «einem perfekten Start in das EM-Jahr. Ich bin mir sicher, dass wir uns im vergangenen Jahr, mit dem wir alle nicht zufrieden sind, unter Wert verkauft haben.»

Turniervorbereitung

Mitte Mai wird Nagelsmann den vorläufigen EM-Kader nominieren, mit dem er am 26. Mai in Blankenhain im Weimarer Land (Thüringen) die Turniervorbereitung aufnimmt. Zwei weitere Testspiele wird es Anfang Juni geben, Spielorte und Gegner hat der DFB noch nicht verkündet. Während der Heim-EM bezieht der DFB-Tross wie schon bei der EM 2021 sein Quartier beim Ausrüster Adidas im fränkischen Herzogenaurach.

Heim-EM

18 Jahre nach dem WM-Sommermärchen soll Deutschland wieder ein stimmungsvolles, aber auch sportlich erfolgreiches Heimturnier erleben. Schottland am 14. Juni in München, Ungarn am 19. Juni in Stuttgart und die Schweiz am 23. Juni in Frankfurt lauten die Gruppengegner. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat die Messlatte gerade auch für Nagelsmann sehr hoch gelegt. «Wir haben einen tollen Trainer, wir haben tolle Spieler. Ich bin echt optimistisch, dass wir mit dem Publikum im Rücken etwas reißen können bei diesem Turnier.» Etwas reißen lautet für Neuendorf: «Mindestens Halbfinale.» Nagelsmanns Vertrag als Bundestrainer läuft nach dem Turnier aus.

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