Union-Profi Yorbe Vertessen (2.v.l) trifft zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

Union Berlin ist der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga geglückt. Nach zuvor zwei Niederlagen in Folge ohne eigenes Tor gewann das Team von Trainer Nenad Bjelica zu Hause gegen Werder Bremen verdient mit 2:1 (0:0) und vergrößerte den Abstand auf die direkten Abstiegsplätze auf zehn Punkte.

Die Union-Tore vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei erzielten Yorbe Vertessen (50. Minute) und Brenden Aaronson (52.). Durch den sechsten Sieg im achten direkten Duell rückten die Eisernen in der Tabelle bis auf zwei Punkte an Werder heran. Für Bremen traf Mitchell Weiser (63.) nur zum 1:2-Anschluss.

Union-Trainer Bjelica schickte in Vertessen und Mikkel Kaufmann ein neues Sturmduo von Beginn an auf den Rasen, um die Misere im Angriff zu beheben. Direkt dahinter sollte der schnelle und bewegliche Aaronson für Unruhe in der gegnerischen Hälfte sorgen. Der US-Amerikaner war in den Anfangsminuten auch der auffälligste Akteur auf dem Platz mit einem großen Aktionsradius, ohne dass sein Team daraus zunächst Kapital schlagen konnte. Im letzten Drittel fehlte den optisch überlegenen Berlinern wie schon in den Wochen zuvor die Durchschlagskraft.

Werder beschränkte sich weitestgehend auf seine Defensivaufgaben und suchte nur zögerlich den Weg in die Offensive – hatte aber trotzdem die erste Großchance des Spiels. Nach einem Konter traf Weiser (24.) aus etwa zehn Metern den Pfosten, der Ball war von Union-Verteidiger Danilho Doekhi mit der Fußspitze noch entscheidend abgefälscht worden.

Spiel wird ruppig

Danach wurde das Spiel noch zerfahrener, auch die Härte nahm zu. Innerhalb von vier Minuten kassierten die Unioner durch Kevin Vogt, Robin Gosens und Lucas Tousart gleich drei Gelbe Karten. Bei den Bremern enttäuschte Marvin Ducksch, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht für die ersten beiden Länderspiele des EM-Jahres nominiert wurde. Wegen Meckerns sah der Angreifer kurz vor dem Halbzeitpfiff ebenfalls Gelb.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff unterbrach Schiedsrichter Daniel Schlager das Spiel, weil im Gäste-Fanblock Pyrotechnik gezündet wurde. Als der Ball wieder rollte, war Union sofort hellwach: Zuerst erzielte Winter-Neuzugang Vertessen mit einem satten Linksschuss sein erstes Ligator für Union, kurz danach legte Aaronson nach. In beiden Situationen sah die Bremer Abwehr um Abwehrchef Milos Veljkovic, der nach Rückenbeschwerden rechtzeitig fit geworden war, nicht gut aus.

Die Gäste erhöhten offensiv nun den Druck und wurden mit dem Kopfballtor durch Weiser nach einer Ecke, bei der Union-Torhüter Frederik Rönnow keine gute Figur machte, belohnt. Auf der anderen Seite ergaben sich dadurch Räume zum Kontern für Berlin. Tousart vergab so eine Riesenchance zum 3:1 (67.). Defensiv stand Union in der Schlussphase weitestgehend sicher.

Jörg Soldwisch, dpa

Von