Leverkusens Torwart Lukas Hradecky (M) stemmt die Meisterschale in die Höhe. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Um 17.37 Uhr war die Schale nach jahrzehntelangem Warten in Leverkusen angekommen: Um diese Uhrzeit erhielt Bayer Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky aus den Händen von DFL-Geschäftsführer Marc Lenz die Schale für den Gewinn der ersten deutschen Fußball-Meisterschaft.

Lenz-Kollege Steffen Merkel hatte zuvor die Meister-Medaillen umgehängt. Und diese Meisterschaft war eine historische, denn Leverkusen ist die erste Mannschaft in der Bundesliga-Geschichte, die die ganze Saison ohne eine einzige Niederlage absolviert hat.

Nach dem Schlusspfiff beim abschließenden 2:1 gegen den FC Augsburg hatte sich der Leverkusener Rasen in eine Party-Zone verwandelt. Die Bayer-Profis hüpften zu «Looking For Freedom» von David Hasselhoff ausgelassen auf dem Rasen umher. Den größten Sonder-Jubel erhielt beim Gang auf das Podium Meister-Macher Xabi Alonso.

Bayer beendet «Vizekusen»-Mythos

Sieben Minuten, nachdem er sie selbst erhalten hatte, überreichte Hradecky die Meisterschale den Fans in der Nordkurve, wo sie zunächst im Getümmel verschwand. Hradecky ging hinterher in die Kurve und bekam die Schale zurück überreicht. Auch Alonso wurde in die Kurve gerufen und ließ sich von zwei Fans am Zaun hochziehen, um in die Jubeltraube einzutauchen.

Die Leverkusener hatten zu Beginn des Jahrtausends ein echtes Meister-Trauma entwickelt. In den Jahren 2000 und 2002 verspielten sie im Saison-Finale sicher geglaubte Titel und bekamen den Beinamen «Vizekusen». Der ist nun abgestreift. «Die Geschichte hat Bayer noch eine Schale geschuldet», hatte Club-Chef Fernando Carro gesagt. In den Finals der Europa League am Mittwoch in Dublin gegen Atalanta Bergamo und im DFB-Pokal am kommenden Samstag gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern kann Bayer die Saison mit einem Triple krönen.

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