Verteidiger Nico Schlotterbeck steht vor seinem Startelf-Debüt bei der Heim-EM. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Vor seinem bislang wichtigsten Länderspiel wurde Nico Schlotterbeck von der Vergangenheit eingeholt. Und die Erinnerung an seine Fehler beim 1:2 im WM-Auftaktspiel gegen Japan in Katar 2022 gefiel dem Dortmunder gar nicht.

«Das ist über eineinhalb Jahre her. Du sprichst es immer noch an. Das heißt, es verfolgt euch, nicht mich. Ich kann damit umgehen», antwortete der 24-Jährige recht resolut auf eine Reporterfrage bei der Pressekonferenz der Fußball-Nationalmannschaft. 

«Es ist passiert damals, ich wollte nicht, dass es passiert.» Punkt und Ende der Erinnerungen. «Ich konzentriere mich jetzt auf die nächsten Spiele», sagte Schlotterbeck. Das nächste ist das EM-Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag (21.00 Uhr/ZDF/Magenta TV) in Schlotterbecks Dortmunder Heimatstadion. Und die deutsche EM-Dramaturgie will es, dass ihm eine besondere Rolle zufällt. 

«Abwehrchef ist so ein Wort»

Vom Backup zum Abwehrchef. Auch diese Zuspitzung gefällt Schlotterbeck nicht. «Abwehrchef, das ist so ein Wort. Das entwickelt sich im Fußball», sagte er. Aber die Realität der Gelb-Sperre von Jonathan Tah und der Oberschenkelzerrung von Antonio Rüdiger könnte dazu führen, dass der frühere Freiburger mit bisher 13 Länderspielen der erfahrenere der beiden Innenverteidiger von Bundestrainer Julian Nagelsmann sein wird. Der designierte Nebenmann Waldemar Anton spielte erst zweimal für Deutschland. 

Schlotterbecks bisherige DFB-Karriere war nicht einfach. Mehrere Elfmeter verursachte der Linksfuß. Dann kam das missratene Spiel gegen Japan. Bundestrainer Julian Nagelsmann nominierte ihn nach seinem Amtsantritt dreimal nicht, forderte öffentlich mehr Konstanz. 

Schlotterbeck lieferte beim BVB. Als Nebenmann von Mats Hummels war er wichtiger Faktor beim Einzug ins Endspiel der Champions League. Die EM-Nominierung «ist eine Bestätigung für meine Leistung. Ich habe mich riesig gefreut, ich bin schon happy und stolz», sagte er.

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