Sabrina Wittmann, Cheftrainerin des FC Ingolstadt, kann gut mit dem Hype um ihre Person umgehen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Löb/dpa)

Sabrina Wittmann vom FC Ingolstadt hat betont, dass sie als Deutschlands erste Profitrainerin im Männerfußball ein Vorbild für andere Frauen sein will. «Ich glaube schon, dass es an einem Punkt ist, an dem man diese Vorreiterrolle annehmen kann und sollte. Ich fühle mich auch voll bereit dazu», sagte die 32-Jährige.

Nach einer Interimsphase am Ende der vorigen Saison wurde Wittmann beim Drittligisten zur Cheftrainerin befördert – eine Frau als Trainerin in den drei höchsten deutschen Ligen hatte es vor ihr noch nie gegeben.

«Es ist wichtig, diesen Weg zu ebnen; aber weniger mit Reden, sondern mehr mit Machen», sagte sie bei der Pressekonferenz vor der Saison-Eröffnung. «Ich habe um mich selbst nie ein großes Thema gemacht. Ich nehme das gerne mit, wenn ich dazu beitragen kann, dass sich einige Dinge in Zukunft ändern.» Die Oberbayern hatten die frühere U19-Trainerin Anfang Juni mit einem festen Vertrag ausgestattet. «Ich kann es kaum erwarten, wieder auf den Platz zu gehen», sagte sie.

Nicht mehr vor Hype verstecken

Wittmann räumte ein, dass sie bislang noch gezögert habe, als viele sie als Pionierin für Frauen im Fußball bezeichnet hatten. «Ich habe mich lange Zeit versteckt davor», sagte sie. Nun aber nehme sie die Rolle an. «Ich fühle mich nicht unwohl, dass viel um mich passiert.» Sie würde sich nur wünschen, dass es nach dem ersten Hype künftig vor allem um Fußball gehe. «Ich hoffe, dass wir in einem Jahr hier sitzen und über sportliche Dinge sprechen.» Bis dahin geht sie auch davon aus, einen Platz im Trainerlehrgang des Deutschen Fußball-Bundes bekommen zu haben für die UEFA Pro-Lizenz – zuletzt hatte ihr der DFB dies noch verwehrt.

Nach der Entscheidung der Ingolstädter, Wittmann fest die Verantwortung für die erste Mannschaft zu übertragen, gab es unter anderem von Inka Grings und Imke Wübbenhorst – die jeweils Männer-Viertligisten trainiert hatten – viel Zuspruch. Grings etwa sprach von einem Signal für die ganze Branche. «Es haben mir unfassbar viele Menschen gratuliert», erzählte Wittmann nun. Neben vereinsinternen Glückwünschen kamen demnach auch Nachrichten von anderen Vereinen und vom DFB. «Es waren durchwegs positive und schöne Nachrichten.»

Sportchef: Alles, was wir uns vorstellen

Sportdirektor Ivo Grlic unterstrich, dass Wittmann die Vereinsverantwortlichen mit ihren Ideen und vor allem auch ihrer jahrelangen Erfahrung beim FCI überzeugt habe. «Wir haben mit Sabrina all das, was wir uns vorstellen. Mehr DNA geht nicht.»

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