«Ans Herz gewachsen»: Macht Völler bis 2028 weiter?
Rudi Völler (l) kann sich vorstellen, noch länger beim DFB zu arbeiten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Sportdirektor Rudi Völler kann sich beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) entgegen seiner ursprünglichen Lebensplanung eine weitere Verlängerung seines Vertrags vorstellen. «Eigentlich hatte ich geplant, 2026 aufzuhören. Aber ich bin ehrlich: Julian, die Mannschaft und das gesamte Team sind mir ans Herz gewachsen. Wir warten jetzt erst einmal die beiden Spiele ab, dann schauen wir weiter», sagte Völler vor den Nations-League-Duellen gegen Italien am Donnerstag und Sonntag (jeweils 20.45 Uhr) dem «Express».

Völler: Bundestrainer-Job die «wichtigste Personalie»

DFB-Coach Julian Nagelsmann bleibt bis zur EM 2028. Er hatte im Januar beim Verband verlängert. «Die wichtigste Personalie beim DFB ist immer die des Bundestrainers. Da sind wir sehr froh, dass wir sie langfristig und bestmöglich mit Julian Nagelsmann besetzen konnten», sagte Völler auf die Frage, wann er einen neuen Vertrag unterschreiben werde.

Als die erneute Verlängerung mit Nagelsmann im DFB-Präsidium verkündet wurde, waren laut Völler alle begeistert. «Anschließend haben mich viele im Präsidium, angefangen bei Bernd Neuendorf und Aki Watzke, gefragt, wie es denn bei mir aussehe. Auch Julian hatte mich schon das eine oder andere Mal darauf angesprochen», erzählte der Ex-DFB-Trainer weiter.

Nagelsmann umgarnt Völler

Vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Nationalmannschaft in der Nations League gegen Italien am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) äußerte sich Nagelsmann in Mailand sehr positiv. «Ich arbeite unfassbar gerne mit Rudi zusammen. Ich würde mich freuen, wenn er weitermacht. Aber das ist seine Entscheidung.» 

Auch bei den Spielern ist der 64-jährige Völler sehr beliebt, wie Abwehrspieler Antonio Rüdiger in Mailand berichtete: «Rudi erzählt gerne von seiner Zeit als Spieler. Auch wenn er alte Schule ist, kommt er gut klar mit den Jüngeren.»

Völler hatte seinen Posten kurz nach dem frühen Scheitern bei der WM 2022 in Katar von Oliver Bierhoff übernommen. Nach dem Aus für Hansi Flick als Bundestrainer im September 2023 half er für ein Länderspiel als Interimscoach gegen Frankreich (2:1) aus und holte dann Nagelsmann als neuen Cheftrainer der Fußball-Nationalmannschaft.

Nagelsmann bleibt bis 2028

Seinen eigentlich nur bis zur Heim-EM 2024 datierten Vertrag als Sportdirektor verlängerte Völler im vergangenen Frühjahr bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Kurz darauf hatte Nagelsmann seinen Kontrakt ebenfalls bis zu dem Turnier im Sommer kommenden Jahres verlängert.

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61) bezeichnete als nächste «wichtigste Personalentscheidung» die des Präsidenten Bernd Neuendorf (63). «Rudis Vertrag läuft 2026 aus, meiner läuft bis Ende 2026. Aber der Präsidentenvertrag läuft Ende 2025 aus», sagte Rettig. «Wir haben im November den DFB-Bundestag. Und deswegen ist es natürlich erstmal wichtig, dass bei dem, der dem Verband vorsteht, im Laufe des Jahres Klarheit herrscht.»

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