Zuletzt führte die schnelle Reaktion eines Balljungen zu einem kuriosen Tor der deutschen Nationalmannschaft in der Nations League gegen Italien – doch die Regeln für Ballkinder im deutschen Profi-Fußball sollen einem Medienbericht zufolge demnächst strenger werden. Wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» auf Anfrage von der Deutschen Fußball Liga (DFL) erfuhr, erwägen die Profi-Clubs neue Spielregeln. Auch die «Bild»-Zeitung berichtete darüber.
Sportliche Führungskräfte der 36 Mannschaften aus 1. und 2. Bundesliga hätten sich bei einer Tagung mündlich darauf geeinigt, dass die Ballkinder – ähnlich wie in der englischen Premier League – den Ball nicht mehr zu den Spielern werfen, sondern ihn auf einem Hütchen in der Nähe der Seitenlinie platzieren.
Balljunge Noel Urbaniak wird gefeiert
Das soll verhindern, dass die von der Heimseite gestellten Hilfskräfte den Ball dem eigenen Team schneller aushändigen als der gegnerischen Mannschaft. Laut der Zeitung wird das Modell in Augsburg, Hoffenheim, Kiel und Leverkusen schon angewendet.
Der Balljunge Noel Urbaniak, der später für seine Aktion gefeiert wurde, hatte das 2:0 der Deutschen am vergangenen Sonntag durch Jamal Musiala mit seinem zügigen Eingreifen möglich gemacht. Er warf den Ball direkt zu Kapitän Joshua Kimmich, der schnell reagierte und den Eckstoß in die Mitte auf Musiala brachte – der erzielte unbedrängt das 2:0. Die Italiener um Torhüter Gianluigi Donnarumma waren noch in eine Diskussion verwickelt gewesen und hatten nicht auf Kimmich geachtet.