Schiedsrichter Frank Willenborg war bei der Niederlage des FC Bayern in Borussia Mönchengladbach der Vierte Offizielle (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Schiedsrichter Frank Willenborg hat kritisch, aber auch überrascht auf die Aussagen von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann nach dem 2:3 bei Borussia Mönchengladbach reagiert.

«Was in der Kabine inhaltlich gesprochen wird, bleibt auch dort. Ich kann allerdings sagen, dass dort in der Sache diskutiert wurde, ohne jede Beleidigung», sagte der 44-Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Willenborg, der in Osnabrück als Lehrer arbeitet, war am Samstag als Vierter Offizieller eingeteilt und beschrieb «das Verhalten beider Bänke» als fair und respektvoll.

Nagelsmann hatte nach dem Abpfiff der Partie heftige Kritik am Unparteiischen Tobias Welz wegen der frühen Roten Karte gegen den Münchner Dayot Upamecano geübt. Dabei war auch die Äußerung «weichgespültes Pack» gefallen, wie der Bayern-Trainer im ZDF-Interview einräumte: «Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter.» Später entschuldigte sich der 35-Jährige in den sozialen Netzwerken für seine Wortwahl.

Ermittlungsverfahren duch den DFB

Davon habe er erst in den Medien erfahren, sagte Willenborg. «Uns Schiedsrichtern hat er es nicht gesagt», sagte er. Dass Nagelsmann seine Wortwahl mit Emotionen erklärte, versteht Willenborg nicht: «Oft ist der Hinweis auf Emotionen schlichtweg eine Ausrede für eigenes Fehlverhalten.»

DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hatte das Verhalten als «abgrundtief respektlos» kritisiert. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen Nagelsmann eingeleitet.

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