Aleksander Ceferin bleibt weiter der Präsident der UEFA. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Armando Franca/AP)

Aleksander Ceferin ist wie erwartet als Präsident der Europäischen Fußball-Union wiedergewählt worden. Der 55 Jahre alte Slowene wurde beim UEFA-Kongress in Lissabon ohne Gegenkandidaten per Applaus in seinem Amt bestätigt.

Ceferin führt den Kontinentalverband seit September 2016 und musste sich bereits bei seiner ersten Wiederwahl 2019 keiner Konkurrenz stellen. Er hatte das Amt vor sieben Jahren als Nachfolger des damals gesperrten Michel Platini übernommen. Als Chef der UEFA ist Ceferin auch zugleich Vizepräsident des Weltverbands FIFA.

«Das bedeutet mir wirklich viel», sagte Ceferin. «Es ist eine große Ehre, aber vor allem eine große, große Verantwortung.» Er werde sein Bestes geben, um die UEFA-Delegierten und den Fußball «nicht zu enttäuschen».

Ceferin warnt vor Super League

Vor der Wiederwahl warnte Ceferin mit eindringlichen Worten vor dem Ausverkauf des Fußballs und übte scharfe Kritik an den neuen Super-League-Plänen. «Es ist wirklich gut, dass noch nie jemand vor Scham gestorben ist», sagte er in Richtung der Macher der Super League. Er sehe einen «Wolf getarnt als Großmutter, bereit, dich aufzufressen», sagte Ceferin in Anspielung auf das Rotkäppchen-Märchen.

Die Gründer der einst krachend gescheiterten Super League – der FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin – nehmen aktuell einen neuen Anlauf, ein Konkurrenzprodukt zu den UEFA-Wettbewerben zu etablieren. Auch der Europäische Gerichtshof ist eingeschaltet, der weiterhin prüft, ob das UEFA-Modell mit EU-Recht vereinbar ist. 

Ceferin sprach von «Zynismus gegen Moral. Egoismus gegen Solidarität. Gier gegen Wohlwollen.» Als weitere Gegensatzpaare nannte er: «Schamlose Lügen gegen die Wahrheit. Profitdenken gegen Titelhunger». Ceferin richtete sich in seiner Rede auch an die Regierungen Europas und dankte ihnen für die Unterstützung:  «Sie haben verstanden, was auf dem Spiel steht.» 

Der 55-Jährige leitete mehrere mahnende Sätze im Centro de Congressos von Lissabon mit «Wir dürfen niemals vergessen» ein. «Wir dürfen niemals vergessen, wie fragil der Fußball ist», sagte Ceferin während seiner Rede kurz vor seiner ungefährdeten Wiederwahl und spielte auf den zunehmenden Einfluss von Investoren an. Er sehe eine «risikoreiche, rücksichtslose Art und Weise, die sich aller Logik und Prinzipien» widersetze. «Fußball ist Teil unserer Vermächtnisses», sagte Ceferin. «Er gehört jedem, der den Fußball, der dieses wundervolle Spiel liebt.»

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