Leipzigs Trainer Marco Rose hat sich für ein härteres Eingreifen des Staats gegen Hetze im Internet ausgesprochen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Nach den massiven Anfeindungen gegen Fußball-Nationalspieler Benjamin Henrichs hat sich RB Leipzigs Trainer Marco Rose für ein härteres Eingreifen des Staats gegen Hetze im Internet ausgesprochen.

«Ich habe den Eindruck, dass man drakonischere Strafen verhängen sollte, dass sich der Staat Gedanken machen sollte. In dem man solche Kameraden einfach mal für ein paar Tage aus dem Verkehr zieht», sagte Rose, «und ein paar Tage wegsperrt, dann würde man dort möglicherweise den einen oder anderen zum Nachdenken anregen, sich wie ein normaler, sozialer Mensch zu verhalten».

Henrichs hatte nach dem Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund Einblick in seine persönlichen Nachrichten in den sozialen Netzwerken gegeben. Dort waren der 26-Jährige und seine Familie massiv rassistisch und antisemitisch angefeindet worden. «Wir leben in einer Gesellschaft, wo jeder im Netz Hass und Rassismus verbreiten kann», schrieb Henrichs. Der Defensivspieler bekommt nach dpa-Informationen öfter Hassnachrichten, in dieser Geballtheit wie nach dem Dortmund-Spiel allerdings noch nie. Henrichs, der nun rechtliche Schritte in Erwägung zieht, möchte sich öffentlich dazu nicht weiter äußern.

Rose stellt sich wie der Club vor seinen Spieler. «Es ist ganz wichtig, dass man immer wieder Zeichen setzt und sich gegen Rassismus und Hass im Netz stellt», sagte der 46-Jährige. «Es ist anonym, feige, aus dem Wohnzimmer, aus dem Schlafzimmer, aus dem Klo einfach Parolen loszulassen.» Roses Befürchtung ist allerdings, dass man das zum Thema mache, «aber zwei Tage später ist es vergessen. Wie so viele Dinge, wenn es um Grundsätzliches geht».

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