Nationalspieler Benjamin Henrichs hat aufgrund von Hassnachrichten gegen ihn nach eigener Aussage diverse Anzeigen erstattet.
«Nicht gegen jeden. Es gibt ein gewisses Maß, wo man sagt, das kommt halt mit dem Fußball. Aber wenn es zu viel ist…», sagte der Profi von RB Leipzig in einem Interview des YouTubers Bilal Kamarieh. «Es war das erste Mal, wo ich sage, es hat mich hart getroffen. Weniger die Nachrichten, sondern die Sprachnachrichten, wenn man merkt, es sind Menschen dahinter und nicht nur Fake-Profile.» Man könne nicht jeden anzeigen, dann wäre man damit jeden Tag beschäftigt.
Nach dem Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund Anfang April war Henrichs im Internet rassistisch und antisemitisch beleidigt worden und hatte die Nachrichten an ihn teilweise veröffentlicht. Dem Abwehrspieler, dessen Vater aus Deutschland und Mutter aus Ghana kommen, wurden zudem Verletzungen gewünscht. Henrichs hatte sich damals rechtliche Schritte vorbehalten.
Zuletzt hatte Henrichs nach dem Sieg in Freiburg wieder eine Hassnachricht erhalten. Nach eigenen Angaben machte der 26-Jährige den Absender ausfindig und stellte dessen Vater zur Rede. Dieser habe sich bei Henrichs für seinen minderjährigen Sohn entschuldigt. Daraufhin rief der laut Henrichs 16 Jahre alte Sohn den RB-Profi selbst an und entschuldigte sich ebenfalls.