Alexandra Popp (r) und Lena Lattwein vor der Abreise des DFB-Teams nach Australien. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Mit etwas gedämpfter Vorfreude haben sich die deutschen Fußballerinnen am Frankfurter Flughafen zur Weltmeisterschaft verabschiedet.

«So ein Ereignis lässt uns nicht kalt. Das ist immer noch sehr emotional», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Dienstagabend vor der Abreise des Turnier-Mitfavoriten in Frankfurt mit Blick auf die verletzte Carolin Simon. Die Abwehrspielerin des FC Bayern hatte sich bei der Testspiel-Niederlage gegen Sambia einen Kreuzbandriss zugezogen und muss zu Hause bleiben.

«Wir werden Caro aber quasi mit ins Gepäck nehmen und zum großen Teil für sie mitspielen», sagte Voss-Tecklenburg. Die angeschlagene Abwehrspielerin Marina Hegering (Fersenprellung) sei schon wieder gelaufen, habe aber noch Schmerzen. Bei der Muskelblessur von Lena Oberdorf (beide VfL Wolfsburg) müsse man «tagtäglich anschauen», da sei eine Prognose schwierig. Die Vize-Europameisterinnen fliegen mit der Airline Emirates erst mal bis Dubai, von dort aus geht die lange Reise weiter nach Sydney.

Base Camp knapp 100 Kilometer nördlich von Sydney

Insgesamt umfasst der Reisetross 70 Personen, darunter ist auch Joti Chatzialexiou, Leiter Nationalmannschaften beim DFB. Als einzige Mutter im Team ist Mittelfeldspielerin Melanie Leupolz (FC Chelsea) mit ihrem Söhnchen dabei. Ein Teil des Betreuungsteams war bereits am Nachmittag losgeflogen. Ihr Base Camp haben die DFB-Frauen in Wyong, einem 4500-Einwohner-Ort im Bundesstaat New South Wales knapp 100 Kilometer nördlich von Sydney. Dort wird das deutsche Team am Donnerstag früh (Ortszeit) erwartet.

«Ich bin total optimistisch, weil ich unseren Spielerinnen und der Mannschaft vertraue», sagte Voss-Tecklenburg. «Ich hoffe, dass wir in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen.» Ihr Team hatte in den letzten beiden Testspielen gegen Vietnam (2:1) und Sambia (2:3) geschwächelt.

Die erste Vorrundenpartie steht am 24. Juli in Melbourne gegen Marokko (10.30 Uhr MESZ/ZDF) an. Die weiteren Gegner in Gruppe H sind Kolumbien am 30. Juli (11.30 Uhr MESZ/ARD) in Sydney und Südkorea am 3. August (12.00 Uhr MESZ/ZDF) in Brisbane. Als Gruppensieger könnte die deutsche Auswahl auch das Viertel und Halbfinale sowie das Endspiel in Sydney bestreiten. Bereits im Achtelfinale drohen allerdings Frankreich oder Brasilien als starke Gegner.

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