Bayerns Torwart Manuel Neuer (r) nimmt am Trainingsauftakt des FC Bayern teil. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Felix Hörhager/dpa)

Mit schwarzen Turnschuhen in der Hand nahm Wechselkandidat Sadio Mané seine Arbeit beim FC Bayern München wieder auf.

Der letztjährige Königstransfer schlenderte durch den Haupteingang in ein Münchner Krankenhaus, wo er sich wie Thomas Müller, Joshua Kimmich & Co. den obligatorischen Gesundheitschecks unterzog.

Auch die Torhüter Alexander Nübel und Yann Sommer, deren Zukunft beim deutschen Fußball-Meister ungewiss ist, begannen am Donnerstag die erste Bayern-Vorbereitung unter Trainer Thomas Tuchel. Das Auftakttraining auf dem Platz ist für diesen Samstag geplant, dann geht es auch in ein Trainingslager an den nahegelegenen Tegernsee.

Einen Monat vor dem Supercup-Duell mit DFB-Pokalsieger RB Leipzig als Pflichtspiel-Auftakt trieb der seit Dezember nach einem Unterschenkelbruch fehlende Kapitän Manuel Neuer auf dem Vereinsgelände seine Comeback-Bemühungen voran. Der 37-Jährige will im Optimalfall beim Bundesligastart am 18. August in Bremen wieder als Nummer 1 zwischen den Pfosten stehen. Ob das wirklich klappt, ist derzeit offen.

Asien-Tour ohne Neuer?

Ebenso, ob der Kapitän zuvor mit auf die strapaziöse Münchner Werbetour vom 24. Juli bis 3. August nach Asien reist. Drei Testspiele stehen in Tokio und Singapur dort auf dem Programm, etwa gegen Manchester City und den FC Liverpool. Mehr Sinn könnte es ergeben, dass Neuer intensiv in München trainiert – ohne lange Flüge, Zeitumstellung, extremes Klima und zahlreiche Marketing-Termine.

Ob auf der Asientour auch Mané noch dabei ist? Der im letzten Jahr als neuer Münchner Weltstar gefeierte Senegalese hat beim FC Bayern keine aussichtsreiche Zukunft vor sich. Laut «Kicker» spielt er in den Planungen für die neue Saison überhaupt keine Rolle mehr. Der für 32 Millionen Euro vom FC Liverpool verpflichtete Offensivspieler konnte die hohen Erwartungen in ihn als wichtigste Komponente in der Lewandowski-Nachfolge nie richtig erfüllen. Dazu zählt der 31-Jährige zum Kreis der Topverdiener. Sollte «Afrikas Fußballer des Jahres» tatsächlich ein Angebot aus Saudi-Arabien annehmen, würde das den finanziellen Spielraum für andere Personalien vergrößern.

Kane weiter heiß begehrt

Nach den ablösefreien Bundesliga-Zugängen von Konrad Laimer (26) und Raphael Guerreiro (29) sowie dem nahenden neuen Verteidiger Min-Jae Kim (26) vom italienischen Meister SSC Neapel bleibt Harry Kane das heiß begehrte Transferziel der Münchner. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft startete am Mittwoch in die Saisonvorbereitung bei seinem Club Tottenham Hotspur.

In London läuft der Vertrag des bald 30-jährigen Kane noch eine Spielzeit. Eine mutmaßliche Münchner Rekordablöse dürfte im Falle eines Wechsels in diesem Sommer fällig werden. Bislang war kein Bayern-Star so kostspielig wie der 80 Millionen Euro teure Verteidiger Lucas Hernández, der nun zu Paris Saint-Germain wechselte. Gut möglich, dass Kane der erste 100-Millionen-Transfer in der Vereinshistorie des deutschen Rekordmeisters wird.

Sorge vor einem Kane-Transfer lässt sich von Talent Mathys Tel nicht vernehmen. «Bei allem Respekt – es interessiert ihn nicht, wer in diesem Sommer kommt», äußerte Berater Gadiri Camara im TV-Sender Sky. Der 18-jährige Tel will sich demnach nicht ausleihen lassen, sondern in München in seinem zweiten Jahr sportlich in der Offensive behaupten.

Nübel ohne Zukunft in München

Dagegen sieht Torwart Nübel (26) seine Zukunft nicht mehr beim FC Bayern. Für den zuletzt an die AS Monaco ausgeliehenen Schlussmann gibt es angeblich Interessenten im Ausland. Auch Stuttgart als Karrierestation scheint eine Option. Gegen Nübels Ex-Club Monaco werden die Bayern am 7. August im Sportpark Unterhaching noch ein weiteres Testspiel vor der Supercup-Kraftprobe mit Leipzig bestreiten.

Die Perspektive des Ex-Gladbachers Sommer (34) hängt maßgeblich von Neuers Genesung ab. Wenn der Kapitän fit ist, ist er auch gesetzt. Sommer will seine Chancen auf einen Platz im Schweizer Tor bei der EM 2024 in Deutschland nicht durch eine Reservistenrolle in München gefährden. Ein Wechsel zu Inter Mailand steht darum im Raum. Dem können die Bayern-Bosse aber wohl nur zustimmen, wenn Neuer komplett belastbar und gesund ist.

Von Christian Kunz und Nils Bastek, dpa

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