Ralf Kellermann (l) und Comedian Elton beim Training der DFB-Spielerinnen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Comedian und Entertainer Elton schaute zur rechten Zeit bei den deutschen Fußballerinnen in Australien vorbei und warf erst mal einen Scherz in die Runde: «Nein, ich bin nicht der neue Trainer.»

Auch wenn auf dem WM-Übungsplatz in Wyong öfter gelacht wird: Die Stimmungslage ist angesichts des noch unsicheren Achtelfinal-Einzugs des DFB-Teams angespannt. Elton spazierte dessen ungeachtet am Dienstag auf das Übungsgelände und wurde von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg freudig gegrüßt.

Der Moderator («TV Total», «Blamieren oder kassieren») war zusammen mit Ralf Kellermann, dem Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, gekommen – in einem Trikot des FC St. Pauli. Für die Interviews streifte er dann doch einen blauen DFB-Kapuzenpulli mit der üblichen Werbung über.

Elton will bis zum Achtelfinale bleiben

Als Glücksbringer für das letzte Vorrundenspiel des deutschen WM-Mitfavoriten gegen Südkorea am Donnerstag (12.00 Uhr MESZ/ZDF) tauge er wohl nicht, räumte Elton ein, da er schon bei der 1:2-Niederlage gegen Kolumbien im Stadion von Sydney war. «Ich überlege tatsächlich, ob ich überhaupt nach Brisbane fahre. Oder wenn die 0:1 hinten liegen: Dann verlasse ich einfach das Stadion und dann gewinnen sie wieder.» Er habe erst gedacht, nach der Niederlage sei die Stimmung bei den deutschen Spielerinnen vielleicht nicht so gut: «Aber nein, die sind alle so positiv und so gut drauf.»

Bis zum Achtelfinale will Elton bleiben. Das würden Kapitänin Alexandra Popp und Co. mit einem Sieg gegen die bisher tor- und punktlosen Asiatinnen auf jeden Fall erreichen. Für den angepeilten Gruppensieg brauchen sie aber die Schützenhilfe von Marokko beim Vorrundenabschluss gegen Kolumbien.

«Stand jetzt ist die Stimmung nach wie vor gut im Team. Wir haben das Spiel abgehakt und wussten, dass einiges noch nicht gut war, aber manches auch gar nicht so schlecht», sagte Mittelfeldspielerin Melanie Leupolz vom FC Chelsea. «Wir gehen da positiv ins nächste Spiel. Der Druck ist da, das haben wir uns selbst zuzuschreiben.» Sie erwartet «ein relativ schweres Spiel» gegen das vom früheren Frankfurter Bundesliga-Coach Colin Bell trainierte Südkorea. Außenverteidigerin Chantal Hagel erklärte: «Wir versuchen, den Druck einfach in Energie umzumünzen, damit wir da gut in unser Spiel hineinkommen.»

Trainingsbeobachter wie Elton registrierten am Dienstag: Linksverteidigerin Felicitas Rauch absolvierte erstmals seit ihrer Knie-Stauchung wieder ein Lauftraining und saß auf dem Ergometer. «Sie ist auf einem guten Weg», sagte eine DFB-Sprecherin. Weiterhin fehlte Innenverteidigerin Sara Doorsoun wegen ihrer Muskelblessur im Oberschenkel. Wieder fit für die Partie gegen Südkorea sind Abwehrchefin Marina Hegering und Mittelfeldspielerin Sydney Lohmann, wie Co-Trainerin Britta Carlson bereits zuvor gesagt hatte.

Elton: «Frauenfußball attraktiver als Herrenfußball»

Ungeachtet der schwierigen Ausgangslage sagte Elton auf die Frage, was er der DFB-Auswahl zutraue: «Natürlich den Weltmeistertitel.» Grundsätzlich findet er übrigens Frauenfußball «viel, viel attraktiver im Moment als Herrenfußball.»

Elton heißt eigentlich Alexander Duszat und hat seinen Künstlernamen daher, dass er in jungen Jahren Elton John ähnlich gesehen haben soll. «Ich wollte schon zur Europameisterschaft nach England kommen, hatte da aber keine Zeit. Zu einigen Mädels hatte ich Kontakt und gesagt: Ich komme dann aber nach Australien. Und alle so: Hm, bestimmt. Du und Australien…», berichtete der Entertainer.

Jetzt ist Elton da und darf vor dem Südkorea-Spiel auch diese Frage beantworten: Blamieren oder kassieren? «Ich sage mal so: Blamieren und kassieren wird Südkorea, weil die werden sich blamieren und viele Tore kassieren.»

Von Ulrike John, dpa

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