Der Norweger Erling Haaland (M) und die Spanierin Aitana Bonmatí (r) wurden im Rahmen der Champions-League-Auslosung ausgezeichnet. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Cole/AP/dpa)

Mit starken Worten gegen den spanischen Verbandschef Luis Rubiales haben Europas Fußballerin des Jahres Aitana Bonmatí und Englands Nationaltrainerin Sarina Wiegman bei der UEFA-Ehrung ein Zeichen gegen sexuelle Übergriffe gesetzt.

Die Auszeichnung von Erling Haaland als bester Fußballer Europas geriet angesichts der Diskussion um den Kuss-Skandal fast in den Hintergrund.

«Wir alle kennen Probleme rund um das spanische Team. Das tut mir wirklich weh – als Trainerin, als Mutter von zwei Töchtern, als Ehefrau, als Mensch. Das zeigt, dass noch ein sehr langer Weg im Frauenfußball und in der Gesellschaft zu gehen ist. Es ist ein langer Weg», sagte Wiegman nach ihrer Auszeichnung als beste Trainerin eines Frauenteams. Bonmatí appellierte mit ebenso eindringlichen und emotionalen Worten an einen nötigen Vorbildcharakter der Fußball-Funktionäre für die Kinder.

Rubiales ist nach dem erzwungenen Kuss für die Spielerin Jenni Hermoso bei der WM-Siegerehrung von allen Fußball-Ämtern suspendiert, lehnt einen Rücktritt aber ab.

Haaland sticht Messi aus

Haalands Auszeichnung wurde durch die Botschaften zur Randnotiz. Immerhin hat der Stürmer Lionel Messi ausgestochen. Die UEFA zeichnete den Norweger am Donnerstagabend kurz nach der Auslosung der Champions-League-Gruppen in Monaco erstmals mit der Trophäe für den besten Fußballer des Kontinents aus. Auf den dritten Rang kam Haalands Teamkollege von Manchester City, Kevin de Bruyne.

Die Titelgewinne in der Champions League und der englischen Meisterschaft und Haalands unersättlicher Torhunger fielen bei den Juroren letztlich mehr ins Gewicht als der WM-Siegeszug von Messi mit der Albiceleste vor acht Monaten in Katar. Die UEFA kürt im Gegensatz zur FIFA ihren besten Spieler im Saison- statt im Jahresrhythmus.

Guardiola als bester Trainer ausgezeichnet

Haaland war im Vorjahr von Borussia Dortmund zu Manchester City gewechselt und hatte mit seinen 36 Toren allein in der Premier League großen Anteil an der erfolgreichen Saison der Cityzens. Sein Trainer Pep Guardiola holte sich zudem den Titel als bester Trainer vor den Italienern Simone Inzaghi (Inter Mailand) und Luciano Spalletti (SSC Neapel).

Miroslav Klose wurde für sein Lebenswerk mit dem President’s Award der UEFA ausgezeichnet. Der deutsche Fußball spielte bei den Ehrungen für die abgelaufene Saison aber sonst keine Rolle. Ilkay Gündogan kam bei den Männern für seinen Beitrag der Erfolge von Manchester City auf Platz vier und fehlte auf dem Podium wie auch Alexandra Popp, die trotz des frühen WM-Ausscheidens der DFB-Frauen immerhin auf Rang fünf landete.

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