Kurz vor dem Start der USA-Reise der Fußball-Nationalmannschaft hat der FC Bayern die hohe Belastung seiner Stars kritisiert.
«Ich finde sehr unglücklich. Erstens die Reisestrapazen. Unsere Jungs sind ohnehin die ganz Zeit unterwegs», sagte Sportdirektor Christoph Freund nach dem 3:0 der Münchner in der Fußball-Bundesliga gegen den SC Freiburg.
So eine Reise sei nicht das, was man sich wünsche – zumal die EM in Deutschland stattfinde, sagte Freund. Es würde sicher Gründe für die Reise geben, aber aus sportlicher Sicht müsse es nicht unbedingt sein.
Der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann reist mit der deutschen Nationalmannschaft für anderthalb Wochen in die USA. Der DFB-Tross um Rückkehrer Mats Hummels fliegt am Mittag zunächst von Frankfurt am Main nach Boston. Nach der Ankunft am Nachmittag (Ortszeit) geht es direkt weiter ins erste Quartier nach Foxborough.
Goretzka «absolut bereit»
Er sei «absolut bereit», sagte Rückkehrer Leon Goretzka. «Klar ist das extrem mit dieser Reise jetzt. Habe ich so auch noch nicht erlebt.» Bei DAZN äußerte er sich kritisch über die Anstoßzeit. «Was ich persönlich extrem schade finde, ist, dass das zweite Spiel um 2.00 Uhr nachts deutscher Zeit ist. Das kann man nicht so wirklich nachvollziehen», sagte der Mittelfeldspieler. Goretzka war bei den letzten Länderspielen von Hansi Flick nicht berücksichtigt worden, steht nun aber wieder im Kader.
Bayern-Trainer Thomas Tuchel hielt sich trotz der ungünstigen Reise mitten in der Saison mit weiterer Kritik zurück: «Man muss im Ganzen gerecht bleiben. Jeder Nationaltrainer holt sich jetzt die besten Spieler. Es sind die wenigen Phasen, wo die Abstellungen möglich sind. Die Reise wurde entschieden mit Verantwortlichen aus der Bundesliga, mit den Vereinen.» Kontakt zu Nagelsmann habe er nicht gehabt, was aber auch in Ordnung sei. «Er muss keine Rücksicht auf uns nehmen. Das können wir nicht erwarten.»