Italiens Trainer Luciano Spalletti steht mit seinem Team unter Druck. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa)

Der sportliche Tag der Wahrheit erwartet Fußball-Europameister Italien am 20. November in Leverkusen. Nach der 1:3-Niederlage bei den Engländern steht schon jetzt fest, dass eine Entscheidung über die direkte EM-Qualifikation erst beim direkten Duell mit den Ukrainern stattfindet – und dieses wird wegen des russischen Angriffskrieges in der Leverkusener Arena auf neutralem Grund ausgetragen.

Trainer Luciano Spalletti kommentierte zu den drohenden Szenarien des Scheiterns: «Ich habe keine Angst vor irgendetwas. Es ist normal, dass du solche K.o.-Spiele bestreiten musst.»

Die Ukraine hat nun 13 Punkte. Italien steht bei zehn Zählern, hat aber am 17. November gegen Nordmazedonien eine zusätzliche Partie vor dem Showdown am letzten Spieltag. Gelingt dann ein Sieg, würde gegen die Ukraine ein Remis reichen. Sonst braucht es im Rheinland zwingend einen Sieg, um Gruppensieger England zur EM 2024 nach Deutschland zu folgen. «Wir müssen eine noch bessere Einstellung an den Tag legen», sagte Spalletti. Im Misserfolgsfall bliebe zwar im März 2024 der Umweg über die Nations League, doch in einer solchen Drucksituation scheiterte Italien bereits vor der WM 2022. Auch die WM 2018 hatte die stolze Fußballnation verpasst.

Doch das ist nicht die einzige Sorge Italiens. Der neue Wettskandal hat seit Dienstag erste juristische Konsequenzen. Nationalspieler Nicolò Fagioli von Juventus Turin wird nach einer Vereinbarung mit den Anklägern des Sportgerichts für sieben Monate gesperrt. Die verhältnismäßig geringe Sperre beträgt insgesamt zwölf Monate, fünf davon kann der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler aber mit einer Reihe anderer Verpflichtungen ableisten. Dazu gehört, dass Fagioli sich ein halbes Jahr lang einer Therapie gegen seine Spielsucht unterzieht.

In den Skandal sind auch zwei andere Jungstars der Nationalmannschaft verwickelt, die allerdings vom Team abreisen mussten: Sandro Tonali und Nicolò Zaniolo. Weitere Enthüllungen sind angekündigt.

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