Eintracht Frankfurts Vorstandsprecher Axel Hellmann hat den Sinn des Video-Schiedsrichters (VAR) im Profi-Fußball infrage gestellt.
«Ich bin der festen Überzeugung: Wir sind in einer Sackgasse mit dem VAR im Zusammenspiel mit dem Schiedsrichter auf dem Platz», sagte er nach dem Bundesligaspiel der Hessen gegen Borussia Dortmund. Beim 3:3 hatte es mehrere umstrittene Spielsituationen gegeben. «Wir machen keinen besser, den Schiedsrichter auf dem Platz nicht und wir machen auch den VAR nicht besser.»
Auslöser der Hellmann-Kritik war, dass der Eintracht eine strafstoßwürdige Attacke von BVB-Torhüter Alexander Meyer gegen den Frankfurter Omar Marmoush im Strafraum nicht geahndet wurde. Schiedsrichter Robert Schröder revidierte seine Entscheidung nach Ansicht der Bilder nach einem VAR-Hinweis nicht.
«Nicht zielführend und sinnvoll»
«Das macht den Fußball nicht besser. Ich sehe die Gefahr, dass es den Fußball kaputt macht in der Form, wie wir ihn lieben», sagte Hellmann, der für einige Monate Interims-Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) gewesen war.
Wo liege der Mehrwert des VAR, wenn am Ende eine auf dem Platz getroffen Entscheidung, nicht wirklich «besser gemacht» werde, fragte Hellmann. «Ich bin ein großer Freund des VAR gewesen, nun ist bei mir aber die Überzeugung gereift, dass das nicht zielführend und sinnvoll ist.» Er wolle das Thema im DFL-Präsidium ansprechen.
TV-Experte Dietmar Hamann sagte bei Sky. «Wir müssen da zwingend was machen, weil das Vergehen in keinem Verhältnis steht zur Bestrafung. Wir sind nicht beim Basketball, wo das Spiel 100:100 ausgeht, das sind spielentscheidende Situationen.»
Die Regel sei vor 100 oder 150 Jahren gemacht worden. Jede Änderung sei gemacht worden von Offiziellen und von Theoretikern und von Wissenschaftlern. «Mit jeder neuen Klausel bei Handregeln wurde es konfuser. Die Schiedsrichter wissen es ja mittlerweile selber nicht mehr», sagte Ex-Nationalspieler Hamann.