Die einstige Trainer-Schmiede FSV Mainz 05 ist nach dem Abgang von Bo Svensson auf der Suche nach einem neuen Erfolgscoach. Den Posten übernimmt zunächst der bisherige U23-Verantwortliche Jan Siewert. Offen ist, ob der 41-Jährige auf Dauer eine Lösung ist.
«Bis auf Weiteres» sitzt Siewert auf der Bank, wie der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga mitteilte. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) steht für ihn gleich die schwere Aufgabe gegen RB Leipzig an.
Die Trennung von Svensson fiel den Mainzern sichtlich schwer. Trotz der jüngsten Krise sprachen sie dem Ex-Profi immer wieder das Vertrauen aus. Der 44-jährige Däne schien lange auf einem Weg zu einer großen Trainerkarriere, führte die Nullfünfer mit 32 Punkten und der besten Rückrunde der Vereinsgeschichte 2021 zum Klassenerhalt. Die vergangene sorglose Spielzeit beendete der Außenseiter gar auf Rang acht.
14 sieglose Partien in Serie
Die heutigen Startrainer Jürgen Klopp (2001 und 2008 in Mainz/FC Liverpool) und Thomas Tuchel (2009 bis 2014/FC Bayern München) prägten einst eine Ära bei den Rheinhessen. Bei Svensson ging seit dem vorerst letzten Erfolg im April gegen den FC Bayern kaum noch etwas – am Ende waren es 14 sieglose Partien in Serie. Dazu kam das sang- und klanglose DFB-Pokal-Aus am Mittwoch bei Hertha BSC. So habe man sich «nach einem langen Gespräch mit Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt am Donnerstag gemeinsam zu diesem Schritt entschieden».
Noch am Montag hatte Svensson einen Rücktritt ausgeschlossen. «Ich bin seit 16 Jahren ein Mainzer. Ich habe hier unendlich viel gelernt, so viele tolle Menschen kennengelernt, im Verein, unter den Fans, in der Stadt, meine Kinder sind hier in Mainz aufgewachsen», sagte er nun bei seinem Abgang. «Die Erfahrungen werden mich für mein Leben prägen.»
Siewert war 2020/21 schon einmal bei den Mainzern in der Bundesliga eingesprungen. Er kann im Gegensatz zu Svensson nicht auf eine Profikarriere verweisen, war aber 2019 Chefcoach bei Huddersfield Town. Mit dem Club stieg er aus der englischen Premier League ab und musste nach einem Fehlstart in der zweiten Liga gehen. Danach heuerte er im Leistungszentrum des FSV an.
«Verein und Mannschaft brauchen jetzt mehr denn je den Zusammenhalt, der uns immer ausgezeichnet hat», mahnte Svensson in der Pressemitteilung des Krisenclubs.