Der FC Bayern wünscht allen Fans «Merry Christmas». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Nach der Weihnachtsfeier mit Lasershow und in rot-weißen Zipfelmützen gab es für die Bayern-Stars um Doppelpacker Harry Kane noch ein schönes Geschenk in der Champions League obendrauf.

Lazio Rom lautet im neuen Jahr für die Münchner die vergleichsweise niedrige Hürde im Achtelfinale von Europas Fußball-Königsklasse. «Wir haben schon positive Erfahrungen mit Lazio gemacht», sagte der zufriedene Bayern-Kapitän Manuel Neuer am Tag nach dem Topspiel-Statement beim 3:0 gegen den VfB Stuttgart. «Wir gehen als Favorit in die Spiele.»

Als Gruppensieger bestreiten die Münchner bei der Neuauflage des klar gewonnenen Achtelfinal-Duells aus der Saison 2020/21 das Hinspiel zwischen dem 13. und 21. Februar in Italiens Hauptstadt. Der Viertelfinalist wird zwischen dem 5. und 13. März dann in München gekürt. «Rom, wir kommen», sagte der lächelnde Thomas Müller. Der 34-Jährige freute sich auf «eine spannende Stadt» und ein «altehrwürdiges» Olympiastadion. «Da sind schon so viele Schlachten geschlagen worden», sagte die Bayern-Ikone.

Schon einmal siegte Bayern klar

Wie vor drei Jahren bei einem 4:1 in Rom und einem 2:1 in München ist der FC Bayern nach einer erfolgreichen Gruppenphase mit fünf Siegen und einem Remis wieder der klare Favorit gegen das Team um den früheren BVB-Stürmer Ciro Immobile. Ein schnelles und kniffliges Wiedersehen mit Paris Saint-Germain um Superstar Kylian Mbappé wie im Achtelfinale der Vorsaison blieb den Münchnern erspart.

«Wenn unsere Mannschaft das, was sie gegen Stuttgart gezeigt hat, auf den Platz bringt, dann brauchen wir vor keinem Gegner Angst zu haben», sagte Präsident Herbert Hainer nach der Machtdemonstration gegen Stuttgart.

Neuer, der bei der Ehrenrunde vor einem Smartphone-Lichtermeer freudestrahlend eine riesige Bayern-Fahne schwenkte, zog schon vor der finalen Aufgabe am Mittwoch beim VfL Wolfsburg ein Jahresfazit. «Bis auf das Pokal-Aus sind wir absolut im Soll», sagte Neuer.

Mit einem Sieg in Wolfsburg und einem weiteren im Nachholspiel gegen den 1. FC Union Berlin im kommenden Jahr «wäre das eine sehr gute Hinrunde», sagte der 37-Jährige in einem für ihn sehr besonderen Comeback-Jahr. Nach «Jingle Bells» und «Stille Nacht» in der Allianz Arena nach dem klaren Sieg frohlockte auch Müller: «Die Bayern-Seele ist sehr gestreichelt.»

Kane schraubt Trefferausbeute weiter hoch

Auch arg dezimiert und kurzfristig ohne das Mittelfeldherzstück Joshua Kimmich und Leon Goretzka lassen die Münchner Spitzenreiter Bayer Leverkusen nicht enteilen. Eine Woche nach dem 1:5-Debakel bei Eintracht Frankfurt beträgt der Rückstand bei einem Spiel weniger aber weiterhin vier Punkte. «Ein wichtiger Sieg nach der letzten Woche. Wir haben eine tolle Antwort gegeben», sagte Kane nach der «wahrscheinlich besten Saisonleistung». Er glänzte abermals: Saisontore 19 und 20 in der Liga.

Auf dem Weg in das ersehnte Finale in Kanes Heimat London am 1. Juni des kommenden Jahres soll Lazio eine weitere Zwischenstation sein. Schwieriger ist der nächste Schritt für Borussia Dortmund im Duell mit PSV Eindhoven und erst recht für RB Leipzig gegen Real Madrid. «Es werden sehr attraktive Spiele, wir freuen uns sehr drauf», sagte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund über die eigene K.o.-Prüfung.

Spannende Frage nach Winter-Neuzugängen

Viel spricht dafür, dass bei den K.o.-Duellen der Bayern gegen die Mannschaft von Trainer Maurizio Sarri Winter-Verstärkung im Ensemble steht. «Wir werden uns die nächsten Tage hinsetzen und überlegen, was wir im Winter machen», sagte Aufsichtsratschef Hainer.

Man werde aber nichts machen, um nur den Kader aufzufüllen, sagte Hainer. «Das haben wir in der Vergangenheit das eine oder andere Mal gemacht. Da haben wir gemerkt, dass es nicht funktioniert und das werden wir sicherlich diesmal nicht machen.» Zuletzt halfen etwa die Winterzugänge von Daley Blind oder João Cancelo nicht wie erhofft.

Vor allem die dünn besetzte Defensive, aus der Torschütze Minjae Kim herausragte, soll verstärkt werden. «Der Kader ist klein, aber auf der anderen Seite gibt es die Chance für Leute aus der zweiten Reihe zu zeigen, was sie können. Das haben sie hervorragend gemacht», sagte Hainer. Wie es etwa Aleksandar Pavlovic tat. Ob das 19 Jahre alte Eigengewächs in Wolfsburg als Vertreter von Kimmich oder Goretzka wieder spielt, ist offen.

«Wir haben in der Vorrunde sehr gut gespielt», konstatierte Hainer. Zum Abschluss eines wilden Jahres mit Trainer- und Vorstandwechsel schaute der 69-Jährige schon vor dem Glückslos Lazio freudig dem Jahreswechsel entgegen. «Man sieht eine deutlich positive Entwicklung.»

Von Christian Kunz und Klaus Bergmann, dpa

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