Der frühere Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge betrachtet Torjäger Harry Kane als Glücksfall für den FC Bayern München.
Das Risiko, erstmals eine Ablösesumme von 100 Millionen Euro für einen Fußball-Profi auszugeben, war für das heutige Aufsichtsratsmitglied überschaubar. «Ich war mir von Anfang an sicher, dass es passen würde», sagte Rummenigge zum Jahreswechsel der Deutschen Presse-Agentur.
25Tore hat Kane in bislang 22 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister erzielt. Doch Rummenigge rühmt den 30 Jahre alten Engländer nicht nur deswegen. «Mich beeindruckt an Harry vor allem seine mannschaftsdienliche Spielweise. Er geht jeden Meter, er ist sich für keinen Laufweg zu schade. Und das zieht auch die anderen mit. Die Tore sind nur ein Teil seiner Qualität», sagte der ehemalige Weltklasse-Angreifer Rummenigge (68).
«Wir sind super zufrieden mit Harry. Und wir waren von Anfang an überzeugt, dass wir diesen Spielertyp brauchen, um auf dieser Position wieder top besetzt zu sein. Denn die 40 bis 50 Pflichtspieltore, die uns Robert Lewandowski garantiert hatte, konnten die übrigen Spieler leider nicht kompensieren», erläutert Rummenigge, der im vergangenen Sommer Teil der Transfer-Taskforce beim deutschen Rekordmeister gewesen war.
Knackt Kane den Tore-Rekord?
«Bei Harry und der Bundesliga war es wohl Liebe auf den ersten Blick», meinte der langjährige Bayern-Chef. 21 Mal hat Kane in seinen ersten 15 Bundesligaspielen getroffen. Den 41-Tore-Rekord von Lewandowski könnte der frühere Tottenham-Star übertreffen, wenn er 2024 mit dieser Quote weitermacht. Rummenigge will in puncto Tore-Rekord keinen Druck aufbauen: «Ich denke, es ist noch zu früh, um über die Saison-Bestmarken zu spekulieren.»
Rummenigge sieht in Kane einen Führungsspieler, der dem Münchner Team in der zweiten Saisonhälfte im Kampf um den nächsten Meistertitel und den Champions-League-Triumph viel geben kann. «Er ist ein Leader-Typ, keine Frage, und er will das auch sein. Es belastet ihn nicht. Er geht gern voran, das ist seine Art, er käme nie auf die Idee, sich darüber zu beschweren.»